Polnische Pflegekräfte: Alles Wichtige zusammengefasst

Patientenverfügung.digital

erstellt am:

2022-05-23

letzte Änderung:

2022-05-26

Viele Menschen sind im Alter auf fremde Hilfe angewiesen. Besonders beliebt für eine umfassende Rundum-die-Uhr-Betreuung sind polnische Pflegekräfte, die zu günstigeren Konditionen arbeiten. In unserem Artikel erfahren Sie alles, was Sie über polnische Pflegekräfte wissen müssen.

polnische Pflegekräfte

Was sind polnische Pflegekräfte?

Die Bezeichnung „Polnische Pflegekräfte“ ist ein Sammelbegriff für eine bestimmte Art der Seniorenbetreuung: Hierbei wohnt eine meist weibliche Pflegekraft beim Betreuten zu Hause und kümmert sich zum Beispiel um die regelmäßige Grundpflege oder um tägliche Einkäufe. Der Begriff umfasst nicht nur Betreuer aus Polen – sondern auch Pflegekräfte aus anderen osteuropäischen Ländern (zum Beispiel Ungarn, Rumänien, Kroatien, Slowakei, Tschechien, Lettland oder Litauen).

Warum sind Pflegekräfte aus Polen & Osteuropa so beliebt?

Viele osteuropäische Pflegekräfte haben gute bis sehr gute Deutschkenntnisse, sind aber viel günstiger als deutsche Pflegekräfte. Pflegekräfte aus Polen sind besonders beliebt, weil die beiden Länder Polen und Deutschland eine enge Beziehung miteinander pflegen. Die Deutschkenntnisse bei Betreuern aus Polen sind deshalb oft besonders gut.

Und was spricht grundsätzlich für 24-Stunden-Betreuung? Vor allem Folgendes: Statt ins Pflegeheim umziehen zu müssen, können Pflegebedürftige im vertrauten Zuhause bleiben. Sie müssen sich weder auf ein neues Zuhause einstellen noch ihr gewohntes soziales Umfeld und die Nachbarschaft aufgeben. Zudem kann eine 24-Stunden-Betreuung mit polnischen Pflegekräfte die Angehörigen enorm entlasten. Wenn sich jemand um die Haushaltsführung kümmert, bleibt mehr Zeit für wirklich wertvolle Zeit miteinander.

Diese Aufgaben können polnische Pflegekräfte übernehmen:

  • Grundpflege: Polnische Pflegekräfte kümmern sich um die Körperpflege, die Zubereitung von Mahlzeiten und allen anderen Aufgaben, welche die Eigenständigkeit und Mobilität der pflegebedürftigen Person erhöhen.

  • Betreuung: Die Betreuungskraft bietet dem Pflegebedürftigen sozialen Kontakt. Sie leistet wertvolle Gesellschaft und sorgt für Unterhaltung im Alltag.

  • Haushaltshilfe: Ob Wohnungsputz, Abwasch oder der Wocheneinkauf: Polnische Pflegekräfte unterstützen im Haushalt und nehmen Pflegebedürftigen sämtliche Arbeit ab.

Was leisten polnische Pflegekräfte nicht?

Polnische Pflegekräfte haben meist keine fachliche Ausbildung. Deshalb dürfen sie in der Regel keine medizinischen Aufgaben wie Wundversorgung, Verbandswechsel oder Medikamentengabe übernehmen. Auch einfache Aufgaben wie Blutdruckmessen oder das Wechseln von Kompressionsstrümpfe sind nicht erlaubt. Für alle medizinischen Leistungen braucht es einen ambulanten Pflegedienst.

Wichtig: Einige polnische Pflegekräfte haben eine pflegerische Ausbildung in Polen absolviert. Diese wird in Deutschland in den meisten Fällen allerdings nicht anerkannt. Das erlaubte Tätigkeitsfeld erweitert sich durch eine solche Ausbildung also nicht.

Dürfen polnische Pflegekräfte Demenzerkrankte betreuen?

Ja, polnische Pflegekräfte dürfen Menschen mit Demenz betreuen. Der Mehrwert kann groß sein: Die Pflegekräfte bieten persönlichen Kontakt, gewährleisten eine feste Struktur im Alltag und kümmern sich um alle wichtigen Grundbedürfnisse: Von der Einnahme von Mahlzeiten über die Körperpflege bis zu Freizeitaktivitäten.

Was kostet eine polnische Pflegekraft?

Die Kosten für eine Pflegekraft aus Osteuropa sind deutlich geringer als für eine deutsche Pflegekraft: Laut Stiftung Warentest kostet eine polnische Pflegekraft zwischen 1.500 und 3.400 Euro pro Monat. Bei deutschem Personal müssten Sie schnell mit bis zu 20.000 Euro monatlich rechnen. Die Kosten für eine polnische Pflegekraft variieren dabei je nach Qualifikation und den Deutschkenntnissen. Außerdem müssen Sie die Kosten für die Unterkunft, Verpflegung und An- und Abreise der Pflegekraft tragen.

Wie finanziere ich eine polnische Pflegegekraft?

Die deutschen Pflegekassen übernehmen die Kosten für eine polnische Pflegekraft normalerweise nicht. Wenn Sie allerdings einen Pflegegrad haben, können Sie das Pflegegeld für die Betreuung durch eine polnische Pflegekraft einsetzen. Dieses beträgt je nach Pflegestufe zwischen 300 und 900 Euro pro Monat.

Tipp: Einen Teil der Pflegekosten können Sie außerdem als haushaltsnahe Dienstleistung steuerlich absetzen (pro Jahr maximal 4000 Euro).

Wie finde ich eine polnische Pflegekraft?

Die meisten Pflegekräfte aus Polen lassen sich über eine Vermittlungsagentur in Deutschland finden. Solche Agenturen arbeiten mit einer Firma in Osteuropa zusammen, welche die Pflegekraft vor Ort anstellen und anschließend über die deutsche Vermittlungsagentur nach Deutschland schicken. Deshalb schließen Sie meist zwei Verträge ab: Ein Vertrag mit der Vermittlungsagentur und ein Vertrag mit der Firma in Osteuropa.

Tipp: Sie finden solche Vermittlungsagenturen, wenn Sie auf Google nach „24-Stunden-Betreuung“ suchen.

Worauf sollte ich bei der Vermittlungsagentur achten?

Lassen Sie sich alle Leistungen und Kosten vor Vertragsabschluss genau erklären. Prüfen Sie die Verträge gründlich und lassen Sie bei Bedarf einen Juristen drüberschauen.

Besonders wichtig:

  • Die Firma in Polen sollte vertraglich garantieren, dass alle geltenden Gesetze eingehalten werden. Außerdem sollte die Firma bei grober Fahrlässigkeit selbst haften.

  • Fragen Sie nach einer sogenannten A1-Bescheinigung. Diese garantiert Ihnen, dass die Sozialversicherungsbeiträge der polnischen Pflegekraft im Heimatland bezahlt wurden. So können Sie sicher sein, dass die Pflegekraft in Deutschland legal arbeitet.

Wichtig: Eine gute Vermittlungsagentur klärt Sie immer gründlich auf und nimmt sich Zeit, Ihre Bedürfnisse genau zu verstehen. Nur so kann die Agentur eine Pflegekraft finden, welche die Bedürfnisse der pflegebedürftigen Person tatsächlich erfüllt.

Polnische Pflegekräfte: Das Wichtigste auf einem Blick

  • „Polnische Pflegekräfte“ ist ein Sammelbegriff für Betreuungskräfte aus Osteuropa. Solche Pflegekräfte sprechen in vielen Fällen gutes Deutsch, sind aber viel günstiger als deutsche Pflegekräfte.

  • Eine osteuropäische Pflegekraft wohnt normalerweise bei der pflegebedürftigen Person zu Hause. Der Tätigkeitsbereich umfasst alles von der Grundpflege bis zur Haushaltshilfe.

  • Pflegekräfte aus Polen dürfen normalerweise keine medizinischen Aufgaben übernehmen. Für solche Aufgaben ist immer ein deutscher Pflegedienst nötig.

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