Welche Informationsquellen und Beratungsstellen für Patientenverfügung gibt es in Bremen?
In Bremen gibt es zahlreiche Anlaufstellen für Beratung zur Patientenverfügung, darunter der Sozialverband Deutschland (SoVD), die Verbraucherzentrale und die Hospizhilfe Bremen. Diese Einrichtungen bieten persönliche Unterstützung, rechtssichere Vorlagen und leicht verständliche Informationen an. Ergänzend stehen Broschüren, digitale Tools und spezielle Angebote für Menschen mit Behinderungen zur Verfügung.
Eine Patientenverfügung ermöglicht es, medizinische Behandlungen im Voraus zu regeln - für den Fall, dass eigene Entscheidungen nicht mehr geäußert werden können. In Bremen stehen zahlreiche kostenlose Beratungsangebote, schriftliche Leitfäden und spezialisierte Einrichtungen zur Verfügung, um diesen Prozess zu unterstützen. Dieser Artikel gibt einen Überblick über seriöse Anlaufstellen, rechtliche Rahmenbedingungen und praktische Hilfestellungen.
Professionelle Beratungsstellen in Bremen
Sozialverband Deutschland (SoVD) Landesverband Bremen
Der SoVD bietet kostenlose Beratungen zu Patientenverfügungen und Vorsorgevollmachten an. Expert:innen erklären, wie rechtssichere Formulierungen aussehen und welche Aspekte bedacht werden müssen. Termine sind in Bremen und Bremerhaven möglich[1].
Kontakt:
- Bremen: Breitenweg 10‑12, Telefon 0421‑1638490
- Bremerhaven: Barkhausenstraße 22, Telefon 0471‑28006
Unabhängige Patientenberatung Bremen (UPD)
Die UPD unterstützt bei allen Fragen zur gesundheitlichen Vorsorge. Neben persönlichen Terminen in der Hollerallee 26 gibt es mehrsprachige Telefonberatungen auf Türkisch, Russisch und Arabisch[6].
Kontakt:
- Kostenfreie Hotline: 0800 011 7722
- Bremerhaven: Mobile Beratung nach Vereinbarung
Humanistischer Verband Bremen
Ursel Leitzow vom Humanistischen Verband berät neutral und religionsunabhängig. Die Dienstleistungen umfassen Hilfestellungen beim Ausfüllen von Vorlagen und Klärung individueller Wünsche[3].
Kontakt: Prager Straße 41, Telefon 0421‑2439635
Hospizhilfe Bremen e.V.
Rechtsanwalt Wolfgang Reiter erklärt im Rahmen der Hospizhilfe, wie Angehörige entlastet und Behandlungswünsche präzise formuliert werden können. Die Beratung ist kostenlos und emphatisch auf Sterbephasen‑Situationen ausgerichtet[7].
Kontakt: Telefon 0421‑324074
Verbraucherzentrale Bremen
Jurist:innen der Verbraucherzentrale helfen bei der Erstellung von Patientenverfügungen und klären über Missbrauchsrisiken auf. Ein Ordner mit allen Vorsorgedokumenten wird bereitgestellt[11].
Kontakt: Service-Telefon 0421‑160777
Schriftliche Ressourcen und Vorlagen
Broschüren des Bundesministeriums für Justiz
Die Publikation „Leiden, Krankheit, Sterben: Wie bestimme ich medizinische Maßnahmen?“ bietet Musterformulierungen und Erläuterungen zu lebensverlängernden Eingriffen. Sie kann kostenlos unter 01805 778090 bestellt oder online heruntergeladen werden[5].
Leitfäden in Leichter Sprache
Die Stadt Bremen stellt Hefte zur Verfügung, die in einfachen Worten erklären, wie Patientenverfügungen verfasst werden. Diese richten sich insbesondere an Menschen mit Lernschwierigkeiten oder eingeschränkten Deutschkenntnissen[9][13].
Mustertexte der Ärztekammer Bremen
Auf der Website der Ärztekammer finden sich Hinweise zur Gestaltung wirksamer Verfügungen. Betont wird, dass konkrete Behandlungssituationen beschrieben werden müssen, um Ärzt:innen rechtliche Sicherheit zu geben[8].
Online‑Angebote und digitale Tools
Patientenverfügungs‑Ausweis mit QR‑Code
Ein physischer Ausweis im Scheckkartenformat verlinkt über einen QR‑Code auf gespeicherte Dokumente. Dies gewährleistet, dass Rettungskräfte im Notfall schnell auf die Verfügung zugreifen können[4].
Rechtliche Grundlagen in Deutschland
Die Verbindlichkeit von Patientenverfügungen ist im § 1827 BGB geregelt. Demnach müssen Ärzt:innen und Betreuer:innen die schriftlich festgelegten Wünsche respektieren, sofern diese eindeutig formuliert und auf die aktuelle medizinische Situation übertragbar sind[8].
Wichtige Aspekte:
- Die Verfügung darf jederzeit schriftlich widerrufen werden.
- Eine notarielle Beglaubigung ist nicht erforderlich.
- Vertrauenspersonen sollten über den Inhalt informiert sein.
Spezielle Angebote für Menschen mit Behinderungen
Beratung in Leichter Sprache
Einige Bremer Stellen wie der SoVD und die Hospizhilfe passen ihre Beratungen an kognitive Einschränkungen an. Visuelle Hilfen und vereinfachte Erklärungen sorgen für Barrierefreiheit[9].
Betreuungsverein des Deutschen Roten Kreuzes
Das DRK Bremen schult ehrenamtliche Betreuer:innen, die Menschen mit Behinderungen bei der Umsetzung ihrer Patientenverfügungen unterstützen. Regelmäßige Informationsveranstaltungen vermitteln Grundlagen des Betreuungsrechts[10].
Fazit: Selbstbestimmung durch Vorbereitung
Eine Patientenverfügung gibt Sicherheit - sowohl für Sie selbst als auch für Angehörige und Medizinpersonal. Bremer Beratungsstellen leisten hierbei wertvolle Hilfestellung, um individuelle Wünsche klar und rechtssicher zu formulieren. Nutzen Sie die kostenlosen Angebote, um Ihre Selbstbestimmung in jeder Lebensphase zu wahren.