Letzte Aktualisierung: 09.05.2023
An welchen Krankheiten sterben die meisten Menschen in Deutschland? Mit welchen Krankheiten und Zuständen sollten Sie sich definitiv beschäftigen, wenn Sie Ihre Vorsorge treffen? In diesem Kapitel gibt’s die Antwort – hier sind die tödlichsten Krankheiten in Deutschland im Überblick.
Die meisten Menschen in Deutschland sterben an einer koronaren Herzkrankheit (KHK). Dabei handelt es sich um eine Erkrankung des Herzens, die zu einer Durchblutungsstörung des Herzmuskels führt. Der häufigste Grund dafür sind verengte Herzkranzgefäße bzw. Schlagadern – die sogenannten „Koronararterien“ – welche den Herzmuskel mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgen.
Koronare Herzerkrankungen lassen sich grundsätzlich gut mit Medikamenten behandeln – wenn nötig kann die Engstelle am Herzmuskel außerdem operativ entfernt werden. Unbehandelt schreitet die KHK fort und kann sich zu einer Brustenge („Angina Pectoris“) oder zu einem sogenannten „akuten Koronarsyndrom“ entwickeln – auch psychische Folgekrankheiten wie Depressionen sind möglich. Eine fortgeschrittene KHK schränkt die Lebensqualität der Betroffenen durch starke Brustschmerzen ein, die in späten Stadien selbst bei geringer Belastung oder Ruhe auftreten können. Eine erfolgreiche Behandlung kann die meisten Beschwerden jedoch minimieren und die Lebensqualität der Betroffenen deutlich erhöhen.
Koronare Herzkrankheiten führen häufig zu Herzinfarkten. Wenn die Herzgefäße durch Plaquebildung verengen und eine solcher Ablagerungen aufreißt, versuchen Blutbestandteile die Stelle durch Blutgerinnsel (Thromben) zu schließen. Dabei kann es zu einem kompletten Verschluss des Herzkranzgefäßes und einem anschließenden Herzinfarkt kommen. Je nachdem wie viele Herzmuskelzellen dabei absterben, kann der Herzinfarkt außerdem eine Herzinsuffizienz entstehen lassen.
Lungenkrebs ist eine der tödlichsten Krebserkrankungen in Deutschland. Etwa 50.000 Menschen sterben jährlich an Lungenkrebs – bei Männern ist Lungenkrebs nach Prostatakrebs die zweithäufigste, bei Frauen nach Brust- und Darmkrebs die dritthäufigste Krebsform. Vor allem Raucher sind betroffen.
Lungenkrebs lässt sich mit Operationen und Chemotherapie behandeln. Während die Chemotherapie das Tumorwachstum hemmt, schneidet ein Chirurg bei einer Operation das betroffene Lungengewebe heraus (entweder einzelne Lungenlappen oder ganze Lungenflügel) – wenn keine Krebszellen zurückbleiben, lässt sich der Lungenkrebs mittels einer Operation heilen. Die Therapie von Lungenkrebs ist grundsätzlich aufwändig und unterscheidet sich je nach Patient und Ausbreitung des Lungenkrebs. Dabei spielt auch der Gesundheitszustand und das Alter des Patienten eine wichtige Rolle.
Ein Lungenkrebs muss früh entdeckt werden, damit eine Operation möglich ist. In den meisten Fällen wird der Krebsbefall zu spät entdeckt, sodass nur noch Behandlungsformen wie eine Chemotherapie infrage kommen. Viele solcher Maßnahmen können zu starken Nebenwirkungen führen – und sogar belastender als der Krebs selbst sein. Patienten sollten deshalb genau abwägen, ob eine Behandlung die Lebensqualität verbessert oder vielleicht verschlechtern würde. Ein ausführliches Gespräch mit einem Arzt ist empfehlenswert.