Was ist eine Bestattungsverfügung?
Eine Bestattungsverfügung ist ein schriftliches Dokument, in dem Sie Ihre persönlichen Wünsche zur Bestattung festlegen, wie z. B. die Bestattungsart, den Ort oder die Gestaltung der Trauerfeier. Sie entlastet Angehörige in einer schwierigen Zeit und stellt sicher, dass Ihre Vorstellungen respektiert werden. Das Dokument sollte klar formuliert, unterschrieben und an einem zugänglichen Ort aufbewahrt werden.
- Was ist eine Bestattungsverfügung?
- Warum ist eine Bestattungsverfügung sinnvoll?
- Was gehört in eine Bestattungsverfügung?
- Wie erstellen Sie eine Bestattungsverfügung?
- Rechtliche Hinweise zur Bestattungsverfügung
- Bestattungsverfügung und Totenfürsorgeberechtigte:innen
- Praktische Tipps für Ihre Bestattungsverfügung
Eine Bestattungsverfügung ermöglicht Ihnen, Ihre persönlichen Wünsche für die eigene Bestattung festzuhalten. Dieses Dokument hilft Ihren Angehörigen in einer emotional schwierigen Zeit und stellt sicher, dass Ihre Vorstellungen respektiert werden.
Was ist eine Bestattungsverfügung?
Eine Bestattungsverfügung ist eine schriftliche Erklärung, in der Sie zu Lebzeiten festlegen, wie mit Ihren sterblichen Überresten nach dem Tod verfahren werden soll[7]. Sie ist Ausdruck Ihres persönlichen Selbstbestimmungsrechts und gibt Ihnen die Möglichkeit, über den Tod hinaus Einfluss auf Ihre Bestattung zu nehmen[5].
Rechtliche Grundlage: Die Verbindlichkeit einer Bestattungsverfügung ergibt sich aus dem allgemeinen Persönlichkeitsrecht nach Artikel 2 des Grundgesetzes[5]. Obwohl sie in Deutschland nicht ausdrücklich gesetzlich geregelt ist, wird sie als eine Art Vorsorgevollmacht angesehen und ist grundsätzlich rechtlich bindend[5].
Anders als ein Testament regelt die Bestattungsverfügung nicht die Verteilung Ihres Vermögens, sondern ausschließlich Fragen rund um Ihre Bestattung und Trauerfeier.
Warum ist eine Bestattungsverfügung sinnvoll?
Nach einem Todesfall befinden sich Angehörige oft in einem emotionalen Ausnahmezustand. Zwischen Schock und Trauer müssen sie dennoch wichtige organisatorische Entscheidungen treffen[1]. Eine Bestattungsverfügung entlastet Ihre Hinterbliebenen in dieser schweren Phase:
- Sie gibt Orientierung und nimmt belastende Entscheidungen ab[1][2]
- Sie verhindert mögliche Konflikte zwischen unterschiedlichen Vorstellungen der Angehörigen[1]
- Sie stellt sicher, dass Ihre persönlichen Wünsche berücksichtigt werden[2]
- Sie gibt vielen Menschen ein gutes Gefühl, alles geregelt zu haben[1]
Ein Beispiel aus der Praxis: Ein älterer Herr möchte unbedingt eine Feuerbestattung, während seine Angehörigen das Thema vermeiden. Mit einer klaren Bestattungsverfügung kann er seinen Wunsch dokumentieren und sicherstellen, dass er nicht in einem Sarg beerdigt wird[2].
Was gehört in eine Bestattungsverfügung?
Eine Bestattungsverfügung sollte mindestens folgende Angaben enthalten:
Persönliche Daten:
- Ihren vollständigen Namen
- Ihr Geburtsdatum und Ihre Anschrift
- Datum und Ort der Erstellung
- Ihre handschriftliche Unterschrift[7]
Wesentliche Festlegungen:
- Bestattungsart: Möchten Sie eine Erdbestattung oder Feuerbestattung? Oder bevorzugen Sie eine Seebestattung oder Baumbestattung?[1][2][4]
- Bestattungsort: Auf welchem Friedhof, in welchem Bestattungswald oder an welchem anderen Ort möchten Sie beigesetzt werden?[2][4]
- Grabgestaltung: Wünsche zur Grabstelle und deren Gestaltung[5][7]
Weitere wichtige Aspekte:
- Trauerfeier: Soll die Beerdigung kirchlich oder weltlich ausgerichtet sein?[5]
- Gestaltungswünsche: Besondere Musik, Texte, Gebete oder Gedichte[4][5]
- Totenfürsorgeberechtigte: Person(en), die für die Umsetzung Ihrer Wünsche sorgen sollen[4][7]
- Hinweise auf finanzielle Vorsorge: Bestattungsvorsorgeversicherung, Vorsorgevertrag oder Sparkonto[7]
Wie erstellen Sie eine Bestattungsverfügung?
Die Erstellung einer Bestattungsverfügung ist unkompliziert, da keine strengen Formvorschriften existieren[4]:
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Inhalt zusammenstellen: Überlegen Sie in Ruhe, welche Wünsche Sie haben und welche Aspekte Ihnen besonders wichtig sind.
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Dokument erstellen: Sie können die Verfügung am Computer oder handschriftlich verfassen[1]. Wichtig: Das Dokument muss handschriftlich unterschrieben werden![1]
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Beratung nutzen: Bei Bedarf können Sie die Beratung eines Bestatters, einer Kirchengemeinde oder eines Notars in Anspruch nehmen[7].
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Finanziellen Rahmen bedenken: Beachten Sie, dass Ihre Wünsche mit den vorhandenen finanziellen Mitteln realisierbar sein sollten. Die Verfügung ist nur rechtlich bindend, wenn sie die Erbenden nicht unzumutbar finanziell belastet[1].
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Aufbewahren und informieren: Bewahren Sie das Dokument an einem zugänglichen Ort auf und informieren Sie Vertrauenspersonen über die Existenz und den Aufbewahrungsort[2].
Rechtliche Hinweise zur Bestattungsverfügung
- Eine Bestattungsverfügung kann jederzeit geändert oder aufgehoben werden[7].
- Sie kann als Ergänzung zu einem Bestattungsvorsorgevertrag dienen[1].
- Die Umsetzung muss im Rahmen der regionalen Bestattungsgesetze erfolgen, die von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich sein können[3][6].
- In manchen Bundesländern gelten z.B. unterschiedliche Bestattungsfristen oder Regelungen zur Sargpflicht[3].
Bestattungsverfügung und Totenfürsorgeberechtigte:innen
Wenn Sie sicherstellen möchten, dass Ihre Wünsche umgesetzt werden, können Sie in Ihrer Bestattungsverfügung eine oder mehrere Personen als Totenfürsorgeberechtigte:n benennen[4]. Diese Person erhält das Recht, über Ihre Bestattung zu entscheiden und steht in der Rangfolge vor den gesetzlich bestattungspflichtigen Angehörigen[4][7].
Die Bestattungspflicht liegt laut Bestattungsgesetzen in folgender Reihenfolge bei:
- Ehe- oder Lebenspartner:innen
- Kindern
- Eltern
- Geschwistern
- Nichtehelichen bzw. nicht eingetragenen Lebenspartner:innen[3]
Praktische Tipps für Ihre Bestattungsverfügung
- Frühzeitig erstellen: Sie können eine Bestattungsverfügung jederzeit erstellen, sobald Sie volljährig sind[1].
- Konkret formulieren: Je genauer Ihre Wünsche beschrieben sind, desto besser können sie umgesetzt werden[4].
- Mehrere Exemplare: Erstellen Sie mehrere Ausfertigungen und geben Sie Kopien an Vertrauenspersonen[2].
- Regelmäßig prüfen: Überprüfen Sie das Dokument in regelmäßigen Abständen und passen Sie es bei Bedarf an[7].
- Finanzielle Vorsorge treffen: Ergänzen Sie Ihre Bestattungsverfügung idealerweise durch eine finanzielle Vorsorge, um die Umsetzung Ihrer Wünsche abzusichern[1][7].
Eine Bestattungsverfügung gibt Ihnen die Möglichkeit, Ihre ganz persönlichen Vorstellungen für den Abschied festzuhalten. Sie schenkt Ihnen die Gewissheit, dass Ihre Wünsche respektiert werden, und entlastet Ihre Angehörigen in einer emotional herausfordernden Zeit.