Eine Thrombolyse ist eine lebensrettende Therapie. Wann die Thrombolyse zum Einsatz kommt und wie sie funktioniert, erfahren Sie im Folgenden. Außerdem stellen wir Ihnen die zwei Formen der Thrombolyse-Therapie vor und erklären Vorteile, Nachteile & Risiken.
Eine Thrombolyse (auch „Lyse-Therapie“ oder „Lyse“ genannt) wird bei verstopften Gefäßen eingesetzt. In den meisten Fällen entsteht die Verstopfung durch ein Blutgerinnsel („Thrombus“). Vor allem folgende Situationen können eine Thrombolyse-Therapie nötig machen:
Mit einer Thrombolyse kann man solche Blutgerinnsel auflösen. Dann wird die Blutbahn frei, der Blutfluss normalisiert sich – und das Risiko einer Unterversorgung im betroffenen Körperbereich ist vorerst nicht mehr gegeben. Wie bei fast jeder Therapie gilt: Je früher die Thrombolyse durchgeführt wird, desto höher sind die Erfolgschancen.
Bei einer Thrombolyse-Therapie erhält der Patient Medikamente. Diese Medikamente können die Blutgerinnsel auflösen. Oder die Medikamente aktivieren körpereigene Enzyme, welche die Blutgerinnsel selber abbauen (sogenannte „Plasminogene“). Dabei wird zwischen zwei Formen der Thrombolyse unterschieden:
Bei einer systemischen Lyse-Therapie injiziert der Arzt die Medikamente über eine Vene („Bolusinjektion“). Das ermöglicht eine schnelle Wirkung und eine Ausbreitung des lösenden Wirkstoffs im gesamten Körper.
Bei einer lokalen Lyse-Therapie verabreicht der Arzt das Medikament per Katheter direkt an die verstopfte Gefäßstelle. Das bedeutet: Der Arzt schiebt eine kleine Sonde bis zum Gefäßverschluss vor und injiziert dort das Medikament.
Übrigens: Nicht jeder Arzt kann die Thrombolyse-Therapie durchführen. Ob systemische oder lokale Lyse-Therapie: Behandelnde Ärzte müssen für die Behandlung speziell ausgebildet sein.
Die Thrombolyse-Medikamente hemmen die körpereigene Blutgerinnung. Das liegt daran, dass die Medikamente bei beiden Lyse-Formen im gesamten Körper wirken – und nicht nur am verschlossenen Blutgefäß. Das kann zu schweren Blutungen führen, vor allem wenn der Patient nicht entdeckte Magengeschwüre oder Gefäßmissbildungen im Gehirn („Aneurysmen“) hat. Eine seltene Nebenwirkung sind Hirnblutungen.
Aufgrund diesen Nebenwirkungen wird die Thrombolyse nicht direkt nach einer Operation durchgeführt. Bei Patienten mit unkontrollierbarem Bluthochdruck oder bei Patienten mit blutenden Magengeschwüren ist eine Thrombolyse ebenfalls nicht sinnvoll.
Nach der Thrombolyse ist strenge Bettruhe wichtig. Der Patient wird auf die Intensivstation (oder „Stroke Unit“) gelegt und wird dort von Ärzten im Blick behalten, bis sich sein Zustand stabilisiert. Je nach Krankheitsbild sind weitere Maßnahmen möglich, sobald sich das Blutgerinnsel aufgelöst hat. Bei einem Herzinfarkt sind mögliche Maßnahmen zum Beispiel Bypass, Stent oder Ballondilatation.
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