Was ist eine Reanimation?
Eine Reanimation ist eine lebensrettende Maßnahme bei Herz-Kreislauf-Stillstand, die durch Herzdruckmassage und gegebenenfalls Beatmung die Sauerstoffversorgung des Körpers aufrechterhält, bis professionelle Hilfe eintrifft. Wichtig ist, sofort zu handeln: Prüfen Sie Bewusstsein und Atmung, rufen Sie den Notruf 112 und beginnen Sie mit der Herzdruckmassage. Auch ohne Beatmung oder medizinische Vorkenntnisse können Sie durch schnelles Eingreifen Leben retten.
Synonyme: Reanimation, Herz-Lungen-Wiederbelebung, kardiopulmonale Reanimation, kardiopulmonale Wiederbelebung, cardiopulmonary resuscitation, CPR
Eine Reanimation, auch Wiederbelebung genannt, ist eine lebensrettende Maßnahme bei Menschen mit Herz-Kreislauf-Stillstand. Dabei spielt jede Minute eine entscheidende Rolle, denn bereits nach drei Minuten ohne ausreichende Sauerstoffversorgung können im Gehirn bleibende Schäden entstehen. Die gute Nachricht: Auch ohne medizinische Ausbildung können Sie durch richtiges Handeln Leben retten.

Grundlegendes zur Reanimation
Bei einer Reanimation (fachsprachlich auch kardiopulmonale Reanimation oder Herz-Lungen-Wiederbelebung) werden lebensrettende Sofortmaßnahmen durchgeführt, um einen Atem- und Kreislaufstillstand zu beenden[1]. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, die Blutzirkulation und damit die Sauerstoffversorgung lebenswichtiger Organe aufrechtzuerhalten, bis professionelle Hilfe eintrifft.
Die Überlebenschance einer betroffenen Person verringert sich ohne Reanimation mit jeder Minute um etwa zehn Prozent[7]. Das zeitliche Fenster zwischen dem Eintreten eines Herzstillstands und dem Eintreffen des Rettungsdienstes beträgt durchschnittlich etwa zehn Minuten - zu lang, wenn niemand vor Ort mit Wiederbelebungsmaßnahmen beginnt[5]. Deshalb ist es so wichtig, dass möglichst viele Menschen wissen, wie eine Reanimation durchgeführt wird.
Wann ist eine Reanimation notwendig?
Eine Reanimation wird erforderlich, wenn eine Person:
Wichtig zu wissen: Eine unregelmäßige Atmung mit langen Pausen (über 10 Sekunden) oder eine sogenannte “Schnappatmung”, bei der nur minimale Atemzüge stattfinden, gilt als keine normale Atmung[3]. In diesem Fall müssen Sie umgehend handeln.
Die drei lebensrettenden Schritte
Wenn Sie auf eine bewusstlose Person treffen, sollten Sie diese drei Schritte beachten:
1. Prüfen Sie Bewusstlosigkeit und Atmung
Sprechen Sie die Person laut an und rütteln Sie vorsichtig an den Schultern[2]. Reagiert die Person nicht, überstrecken Sie ihren Kopf leicht und prüfen Sie die Atmung: Achten Sie darauf, ob sich der Brustkorb hebt und senkt und ob Sie Atemgeräusche hören können[8]. Diese Kontrolle sollte nicht länger als 10 Sekunden dauern[6].
Beachten Sie: Schnappatmung oder Röcheln ist keine normale Atmung[7].
2. Rufen Sie den Notruf 112
Bei fehlender oder nicht normaler Atmung alarmieren Sie sofort den Rettungsdienst unter der Notrufnummer 112[8]. Viele Rettungsleitstellen geben bei Bedarf telefonische Anleitung zur Reanimation[8]. Teilen Sie dem Notrufpersonal mit:
- Wer Sie sind
- Was passiert ist (Person mit Verdacht auf Herzstillstand)
- Wo sich die Person befindet (genaue Adresse)[7]
Beenden Sie das Gespräch erst, wenn die Notrufzentrale keine weiteren Fragen mehr hat[7].
3. Beginnen Sie mit der Herzdruckmassage
Zeit ist jetzt lebensentscheidend! So führen Sie eine wirkungsvolle Herzdruckmassage durch:
- Knien Sie sich seitlich neben die betroffene Person
- Platzieren Sie den Ballen einer Hand auf die Mitte des Brustbeins (unteres Drittel)
- Legen Sie die zweite Hand auf die erste[2][7]
- Drücken Sie mit gestreckten Armen das Brustbein:
Ein hilfreicher Tipp: Orientieren Sie sich am Rhythmus bekannter Lieder wie “Stayin’ Alive” oder “Highway to Hell” - diese haben genau das richtige Tempo für eine effektive Herzdruckmassage[1][4].
Drücken und entlasten Sie das Brustbein gleichmäßig[2]. Wechseln Sie nach 30 Kompressionen zur Beatmung, wenn Sie dazu in der Lage sind.
Wie beatmen Sie richtig?
Nach 30 Herzdruckkompressionen sollten, wenn möglich, zwei Beatmungen folgen:
- Überstrecken Sie den Kopf der Person leicht
- Halten Sie die Nase zu
- Beatmen Sie zweimal von Mund zu Mund[3]
- Setzen Sie danach die Herzdruckmassage fort
Wenn Sie sich mit der Beatmung unwohl fühlen oder unsicher sind, reicht auch die alleinige Herzdruckmassage - sie ist besser als gar keine Reanimation[1].
Einsatz eines Defibrillators (AED)
Ein Automatisierter Externer Defibrillator (AED) kann die Überlebenschancen deutlich erhöhen. Diese Geräte sind an vielen öffentlichen Orten verfügbar und für alle nutzbar.
Wenn ein AED vorhanden ist:
- Lassen Sie ihn von einer zweiten Person holen
- Schalten Sie das Gerät ein und folgen Sie den Sprachanweisungen
- Entkleiden Sie den Oberkörper der betroffenen Person
- Bringen Sie die Elektroden wie angezeigt an[2][8]
Wichtig: Eine einzelne helfende Person sollte die Herzdruckmassage nicht unterbrechen, um einen AED zu holen. Sind mehrere Helfende vor Ort, kann eine Person die Reanimation fortsetzen, während eine andere den Defibrillator holt[2].
Besonderheiten bei der Reanimation von Kindern
Für Säuglinge und Kinder bis zur Pubertät gelten abweichende Reanimationsmaßnahmen:
- Beginnen Sie mit 5 Initialbeatmungen
- Führen Sie die Herzdruckmassage im Verhältnis 15:2 durch (15 Kompressionen, 2 Beatmungen)[6]
- Die Drucktiefe beim Kind beträgt etwa ein Drittel des Brustkorbs
Häufige Bedenken überwinden
Viele Menschen haben Angst, bei einer Reanimation etwas falsch zu machen. Diese Sorge ist unbegründet:
Sie können nichts falsch machen - falsch wäre nur, nichts zu tun.[4]
In Deutschland beginnen leider nur in 10 bis 15% der Fälle Notfallzeug:innen mit einer Reanimation[5]. Dabei kann gerade dieses schnelle Handeln von Laien Leben retten, denn der Zeitraum zwischen Herzstillstand und Eintreffen des Rettungsdienstes ist zu lang, um ohne sofortige Hilfe zu überleben.
Eine Herzdruckmassage schadet einer bewusstlosen Person niemals[4]. Im Gegenteil: Sie kann den entscheidenden Unterschied zwischen Leben und Tod bedeuten.
Reanimation lernen
Auch wenn die Grundprinzipien der Reanimation einfach sind, empfiehlt es sich, einen Erste-Hilfe-Kurs zu besuchen, in dem Sie die praktischen Fertigkeiten unter Anleitung üben können. Solche Kurse werden von Hilfsorganisationen wie dem Deutschen Roten Kreuz, den Johannitern, Maltesern und anderen Anbietern regelmäßig durchgeführt.
Die regelmäßige Auffrischung Ihres Wissens erhöht Ihre Handlungssicherheit im Notfall und kann dazu beitragen, dass Sie im entscheidenden Moment richtig reagieren.
Mit dem Wissen über die korrekte Durchführung einer Reanimation tragen Sie aktiv dazu bei, die Überlebenschancen von Menschen mit Herz-Kreislauf-Stillstand zu verbessern. Jede Person, die diese lebensrettenden Maßnahmen beherrscht, ist eine wertvolle Hilfe in Notfallsituationen - vielleicht sogar für einen geliebten Menschen.