Ein Luftröhrenschnitt kommt nur in speziellen Situationen zum Einsatz. Lesen Sie im Folgenden alles, was Sie über Luftröhrenschnitte wissen sollten.
Ein Luftröhrenschnitt (Tracheotomie) kann Leben retten. Bei einem solchen Eingriff schneiden Chirurgen ein Loch durch die Vorderseite des Halses und in die Luftröhre (Trachea). In dieses Loch legen die Chirurgen anschließend eine Metall- oder Kunststoffkanüle, um es für die Atmung offen zu halten. Diese Öffnung nennt man Tracheostoma.
Ein Luftröhrenschnitt kommt zum Einsatz, wenn der übliche Weg zum Atmen blockiert oder eingeschränkt ist. Besonders häufig ist eine Tracheotomie, wenn gesundheitliche Probleme den langfristigen Einsatz eines Beatmungsgeräts erfordern (länger als ein oder zwei Wochen). Eine Notfalltracheotomie wird dagegen nur in seltenen Fällen durchgeführt – zum Beispiel, wenn der Atemweg plötzlich durch eine traumatische Verletzung im Gesicht blockiert ist.
Folgende Krankheiten und Beschwerden können einen Luftröhrenschnitt nötig machen:
Ein Luftröhrenschnitt geschieht normalerweise in einem Operationssaal unter Vollnarkose. Eine Lokalanästhesie zur Betäubung von Hals und Rachen wird nur verwendet, wenn die Atemwege durch die Vollnarkose beeinträchtigt werden könnten. Oder wenn der Eingriff in einem Krankenhauszimmer und nicht in einem Operationssaal durchgeführt wird.
Die meisten Tracheotomien werden im Krankenhaus durchgeführt. In Notfällen kann es jedoch notwendig sein, den Luftröhrenschnitt direkt am Unfallort einzusetzen. Solche Notfalltracheotomien sind schwierig durchzuführen und haben ein erhöhtes Risiko für Komplikationen.
Ein ähnliches und weniger riskantes Verfahren in der Notfallmedizin ist die Krikothyreotomie. Bei diesem Verfahren wird ein Loch direkt in den Kehlkopf an einer Stelle unmittelbar unter dem Adamsapfel (Schilddrüsenknorpel) geschaffen. Sobald der Patient ins Krankenhaus verlegt und sein Zustand stabilisiert wurde, kann die Krikothyreotomie mit einer Tracheostomie ersetzt werden.
Mögliche unmittelbare Komplikationen:
Außerdem sind langfristige Komplikationen möglich. Diese sind umso wahrscheinlicher, desto länger ein Tracheostoma besteht:
Wichtig: Das Risiko für alle Komplikationen steigt enorm, wenn die Tracheotomie als Notfalleingriff durchgeführt wird.
Nach dem Luftröhrenschnitt ist ein mehrtätiger Krankenhausaufenthalt nötig. Wenn der Luftröhrenschnitt nicht mehr benötigt wird, kann das Loch zuheilen oder chirurgisch verschlossen werden. Bei manchen Menschen ist eine Tracheostomie dauerhaft nötig. Das erfordert regelmäßige Termine zur Überwachung möglicher Komplikationen. Eine ärztliche Untersuchung ist auch nötig, wenn der Patient folgende Symptome und Beschwerden feststellt:
In den meisten Fällen ist eine Tracheotomie nur vorübergehend. Sie bietet einen alternativen Atemweg, bis sich der Zustand des Patienten stabilisiert hat. Wenn Sie auf unbestimmte Zeit an ein Beatmungsgerät angeschlossen bleiben müssen, ist die Tracheostomie oft die beste Lösung.
JETZT PATIENTENVERFÜGUNG ERSTELLEN