Was ist ein Hirntumor?

Zusammenfassung

Ein Hirntumor ist eine krankhafte Gewebeveränderung im Gehirn, die gutartig oder bösartig sein kann. Die Symptome variieren je nach Lage und Größe und reichen von Kopfschmerzen bis zu neurologischen Ausfällen. Die Behandlung umfasst Operationen, Strahlen- und Chemotherapie sowie unterstützende Maßnahmen, wobei die Heilungschancen stark vom Tumortyp abhängen.

Synonym: Gehirntumor

Ein Hirntumor beschreibt eine Gewebeveränderung im Gehirn, die entweder direkt im Nervengewebe entsteht oder als Tochtergeschwulst anderer Krebserkrankungen auftritt. Diese Veränderungen können gutartig oder bösartig sein und unterschiedliche Symptome auslösen - von Kopfschmerzen bis hin zu neurologischen Ausfällen. Im folgenden Artikel erfahren Sie, wie Hirntumore entstehen, welche Formen es gibt und welche Behandlungsmöglichkeiten bestehen.

Arzt zeigt einem älteren Patienten im Krankenhaus ein MRT des Gehirns und erklärt einfühlsam die Ergebnisse.

Definition: Wenn sich Zellen im Gehirn verändern

Ein Hirntumor ist eine krankhafte Gewebeneubildung innerhalb des Schädels. Medizinisch unterscheidet man zwei Hauptgruppen:

  1. Primäre Hirntumore
    Sie entstehen direkt aus Zellen des Gehirns oder der Hirnhäute. Beispiele sind Gliome (aus Stützgewebe), Meningeome (aus Hirnhautzellen) oder Akustikusneurinome (am Hörnerv)[1][5]. Rund 8.000 Menschen in Deutschland erhalten jährlich diese Diagnose[15][17].

  2. Sekundäre Hirntumore (Hirnmetastasen)
    Hierbei handelt es sich um Absiedlungen von Krebserkrankungen anderer Organe, beispielsweise bei Lungen- oder Brustkrebs. Diese Form ist häufiger als primäre Tumore[24].

Gutartige Tumore wachsen langsam und verdrängen umliegendes Gewebe. Bösartige Varianten wie das Glioblastom dringen aggressiv in gesunde Bereiche ein und gelten als schwer heilbar[5][17].

Symptome: Warnzeichen ernst nehmen

Die Beschwerden hängen stark von der Tumorlage und -größe ab. Typische Anzeichen sind:

  • Kopfschmerzen, die neu auftreten oder sich verschlimmern (vor allem nachts/morgens)[1][21]
  • Übelkeit und Erbrechen ohne erkennbaren Grund
  • Neurologische Ausfälle wie Sehstörungen, Sprachprobleme oder Lähmungen
  • Krampfanfälle bei bisher gesunden Personen
  • Persönlichkeitsveränderungen wie Antriebslosigkeit oder ungewohnte Reizbarkeit[4][21]

Wichtig: Diese Symptome können auch bei harmlosen Erkrankungen vorkommen. Suchen Sie jedoch unbedingt ärztlichen Rat, wenn Beschwerden neu auftreten, stark ausgeprägt sind oder sich verschlechtern.

Diagnose: Moderne Verfahren bringen Klarheit

Bei Verdacht auf einen Hirntumor kommen folgende Methoden zum Einsatz:

  • Magnetresonanztomografie (MRT): Erstellt detaillierte 3D-Bilder des Gehirns und zeigt Tumorgröße sowie -lage[1][4].
  • Biopsie: Eine Gewebeprobe gibt Aufschluss über die Tumorart - entscheidend für die Therapieplanung[4][5].
  • Neurologische Untersuchungen: Testen von Reflexen, Gleichgewicht oder Gedächtnis, um betroffene Hirnareale zu identifizieren[5].

In spezialisierten Zentren werden die Ergebnisse in interdisziplinären Teams aus Neurochirurg:innen, Onkolog:innen und Strahlentherapeut:innen besprochen, um individuelle Behandlungskonzepte zu entwickeln[1][13].

Behandlung: Therapien im Überblick

Die Wahl der Methode hängt von Tumorart, Lage und Gesundheitszustand ab. Häufige Ansätze:

1. Operation

Ziel ist die vollständige Entfernung des Tumors. Mit neuronavigationsgestützten Verfahren arbeiten Chirurg:innen präziser und schonender[1][12]. Bei schwer zugänglichen Bereichen kann eine Teilentfernung sinnvoll sein, um neurologische Schäden zu vermeiden[5].

2. Strahlentherapie

Hochpräzise Bestrahlung zerstört Tumorzellen oder hemmt ihr Wachstum. Oft kombiniert mit Chemotherapie bei bösartigen Tumoren[2][17].

3. Medikamentöse Therapien

  • Chemotherapie: Wirkt systemisch gegen Krebszellen.
  • Zielgerichtete Therapien: Blockieren spezifische Wachstumssignale des Tumors[5].
  • Immuntherapien: Aktuell in Studien erforscht, um das körpereigene Abwehrsystem zu aktivieren[12].

4. Experimentelle Verfahren

Forschungsprojekte testen innovative Methoden wie Kaltplasma, das Tumorzellen gezielt abtötet[12].

Leben mit der Diagnose: Unterstützung finden

Eine Hirntumor-Erkrankung betrifft alle Lebensbereiche. Diese Hilfen stehen Betroffenen und Angehörigen zur Verfügung:

  • Psychoonkologische Begleitung: Fachkräfte unterstützen bei Ängsten, Depressionen oder der Kommunikation innerhalb der Familie[11][23].
  • Rehabilitationsmaßnahmen: Physio- und Ergotherapie verbessern Mobilität oder Alltagskompetenzen nach Operationen[11].
  • Selbsthilfegruppen: Austausch mit Gleichbetroffenen vermittelt praktische Tipps und emotionalen Halt (z.B. über die Deutsche Hirntumorhilfe)[6][16].

Prognose: Verlauf hängt vom Tumortyp ab

Gutartige Tumore wie Meningeome haben bei vollständiger Entfernung gute Heilungschancen. Bei bösartigen Varianten wie dem Glioblastom zielt die Therapie oft auf Lebensverlängerung und Symptomlinderung ab. Die 5-Jahres-Überlebensrate liegt hier bei etwa 20 %[3][17]. Regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen sind entscheidend, um Rückfälle früh zu erkennen.

Fazit: Früherkennung verbessert Chancen

Ein Hirntumor ist eine komplexe Erkrankung, die individueller Therapien und umfassender Betreuung bedarf. Moderne Behandlungsmethoden und unterstützende Angebote helfen Betroffenen, Lebensqualität zu erhalten. Scheuen Sie sich nicht, bei unklaren Symptomen frühzeitig ärztlichen Rat einzuholen - je eher ein Tumor erkannt wird, desto besser sind die Behandlungsmöglichkeiten.