Was ist eine Felsbestattung?
Die Felsbestattung ist eine naturverbundene Alternative zur klassischen Bestattung, bei der die Asche einer verstorbenen Person nach einer Einäscherung unter einem Felsen oder in einer felsigen Landschaft beigesetzt wird. In Deutschland ist sie aufgrund des Friedhofszwangs nicht erlaubt, kann aber in der Schweiz durchgeführt werden. Sie eignet sich besonders für Menschen, die eine naturnahe Ruhestätte ohne Grabpflege wünschen und die Symbolkraft der Berge schätzen.
Die Felsbestattung ist eine naturnahe Alternative zu herkömmlichen Bestattungsformen, die besonders Menschen anspricht, die sich eine letzte Ruhestätte in unberührter Natur wünschen. Dabei wird die Asche der verstorbenen Person nach einer Einäscherung entweder unter der Grasnarbe eines Felsens beigesetzt oder im Bereich einer Felsformation verstreut. Diese Bestattungsform verbindet die Ruhe und Beständigkeit der Berge mit dem Kreislauf der Natur und bietet Angehörigen einen besonderen Ort für ihre Trauer.
Was genau ist eine Felsbestattung?
Eine Felsbestattung gehört zu den Naturbestattungen und setzt eine Kremation (Einäscherung) voraus. Danach wird die Asche des verstorbenen Menschen in einer biologisch abbaubaren Urne unter der Grasnarbe eines Felsens beigesetzt oder in einem von Felsen geprägten Gebiet verstreut[1][3]. Die Besonderheit liegt darin, dass die Beisetzung in einer natürlichen, von Felsen und Steinformationen geprägten Landschaft stattfindet, die nicht den Charakter eines klassischen Friedhofs hat.
Bei dieser Bestattungsform verzichtet man bewusst auf künstliche Grabmale oder Schmuck, um den natürlichen Charakter der Umgebung zu bewahren[2][3]. Die Felsen und Steinformationen dienen den Angehörigen als natürlicher Bezugspunkt für die Lage der Grabstelle[1].
Die Symbolkraft der Berge
Felsen stehen für Beständigkeit und Dauerhaftigkeit. Im Angesicht der mächtigen Gesteinsformationen erleben wir einen Eindruck von Ewigkeit, der gerade in Zeiten der Trauer Trost und Kraft spenden kann[4]. Die wildromantische Lage in den Bergen vermittelt einen Eindruck von Beständigkeit, während die Natur gleichzeitig in ständigem Wandel ist[7].
Rechtliche Situation in Deutschland
In Deutschland ist die Felsbestattung aufgrund des bestehenden Friedhofszwangs nicht erlaubt[6][8]. Dies bedeutet, dass die Beisetzung von Verstorbenen grundsätzlich auf ausgewiesenen Friedhöfen erfolgen muss. Es gibt jedoch Möglichkeiten, eine Felsbestattung im benachbarten Ausland zu realisieren.
Felsbestattung in der Schweiz
Die Schweiz hat keinen Friedhofszwang und ermöglicht daher Felsbestattungen in ihrer beeindruckenden Bergwelt[3][5]. Auch für Menschen, die in Deutschland gelebt haben oder gemeldet waren, besteht die Möglichkeit, sich in der Schweiz bestatten zu lassen[5][8]. Deutsche Bestattungsunternehmen können die Organisation übernehmen und arbeiten hierfür mit Partnern in der Schweiz zusammen.
Ablauf einer Felsbestattung
Der Prozess einer Felsbestattung umfasst mehrere Schritte:
Einäscherung
Wie bei jeder Naturbestattung ist zunächst eine Kremation erforderlich. Der Verstorbene wird in einem Krematorium eingeäschert, nachdem eine innere Leichenschau stattgefunden hat[1][8].
Überführung und Auswahl des Ortes
Nach der Einäscherung wird die Asche in die Schweiz überführt. Dort können die Angehörigen - oder bereits zu Lebzeiten die verstorbene Person selbst - einen Felsen als Beisetzungsort auswählen[7]. Bei der Wahl des Ortes können Sie zwischen verschiedenen Möglichkeiten entscheiden: einem Einzelfels, Partnerfels, Familienfels oder einem Gemeinschaftsfels für anonyme Bestattungen[7][8].
Beisetzung und Trauerfeier
Bei der eigentlichen Beisetzung wird die Asche in einer biologisch abbaubaren Urne unter der Grasnarbe am Felsen beigesetzt oder direkt an den Felsen verstreut[5][7]. Eine Trauerfeier kann je nach Wunsch der Angehörigen vor Ort stattfinden[3]. Die genauen Koordinaten des Beisetzungsortes werden festgehalten, damit die Angehörigen die Stelle später wiederfinden können[2][3].
Besonderheiten der Felsbestattung
Natürliche Umgebung ohne Grabpflege
Eine wesentliche Eigenschaft der Felsbestattung ist der Verzicht auf klassische Grabmale oder Schmuck. Es werden keine Grabsteine, Kreuze oder andere künstliche Markierungen aufgestellt, um den natürlichen Charakter der Umgebung zu bewahren[3][5]. Die Natur übernimmt die Pflege der Grabstelle, sodass keine zusätzlichen Kosten für die Grabpflege entstehen[1][5].
Zugang zur Grabstelle
Die Grabstellen sind in der Regel über befestigte Wege zugänglich, sodass Angehörige den Ort auch später noch besuchen können[1]. Im Gegensatz zu klassischen Friedhöfen gibt es keine festen Öffnungszeiten - der Zugang ist jederzeit möglich[5].
Ruhezeit
Die Ruhezeit bei einer Felsbestattung beträgt mindestens 20 Jahre ab dem letzten Beisetzungsdatum[7].
Verschiedene Arten von Felsbestattungen
Je nach persönlichen Wünschen und familiären Bedürfnissen gibt es verschiedene Varianten der Felsbestattung:
Einzelfels
Hierbei handelt es sich um einen individuellen Felsen, an dem die Asche einer einzelnen Person beigesetzt wird[7][8].
Partnerfels
Der Partnerfels bietet Platz für zwei Personen, beispielsweise für Ehe- oder Lebenspartner:innen, die auch nach dem Tod gemeinsam ruhen möchten[7][8].
Familienfels
An einem Familienfels können mehrere Familienmitglieder (in der Regel bis zu vier Personen) beigesetzt werden[2][7].
Gemeinschaftsfels
Der Gemeinschaftsfels bietet eine anonyme Bestattungsmöglichkeit. Hier wird die Asche ohne namentliche Kennzeichnung beigesetzt[7][8].
Kosten einer Felsbestattung
Die Kosten einer Felsbestattung setzen sich aus verschiedenen Posten zusammen:
Die Grundkosten beinhalten:
- Die Kremation in Deutschland
- Den Transport der Asche in die Schweiz
- Die Beisetzung am ausgewählten Felsen
- Eine Koordinatenkarte für die Angehörigen[2]
Je nach Art des gewählten Felsens (Einzel-, Partner-, Familien- oder Gemeinschaftsfels) können die Kosten variieren[4][8]. Langfristig ist diese Bestattungsform oft günstiger als eine klassische Bestattung, da keine weiteren Kosten für Grabpflege anfallen[2][8].
Für wen ist eine Felsbestattung geeignet?
Planung und Organisation
Bestattungsverfügung zu Lebzeiten
Wenn Sie selbst eine Felsbestattung wünschen, ist es ratsam, dies in einer Bestattungsverfügung festzuhalten[5]. So können Sie Ihren Wunsch dokumentieren und Ihren Angehörigen die spätere Entscheidung erleichtern.
Auswahl des Bestattungsunternehmens
Nicht jedes Bestattungsunternehmen in Deutschland bietet Felsbestattungen an. Suchen Sie gezielt nach Anbietern, die Erfahrung mit Naturbestattungen im Ausland haben und über entsprechende Kontakte in die Schweiz verfügen[5][8].
Persönliche Überlegungen
Die Entscheidung für eine Bestattungsform ist sehr persönlich und sollte gut überlegt sein. Eine Felsbestattung bietet eine besondere Form des Abschieds in einer natürlichen Umgebung, die für viele Menschen tröstlich sein kann. Gleichzeitig sollten Sie bedenken, dass der Beisetzungsort in der Schweiz für Angehörige in Deutschland möglicherweise nicht leicht zu erreichen ist.
Die majestätische Ruhe der Berge, die Beständigkeit der Felsen und die unberührte Natur können einen würdevollen Rahmen für die letzte Ruhe bieten und den Hinterbliebenen einen besonderen Ort für ihre Erinnerungen schenken.