Was ist eine Diamantbestattung?

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Zusammenfassung

Die Diamant­bestattung ist eine ergänzende Möglichkeit zur Feuer­bestattung, bei der ein Teil der Asche oder Haare eines Verstorbenen in einen Erinnerungs­diamanten umgewandelt wird. Dieser dient als persönliches Andenken und kann als Schmuck­stück getragen oder aufbewahrt werden. In Deutschland unterliegt diese Form des Gedenkens rechtlichen Vorgaben, weshalb die Hauptasche weiterhin auf einem Friedhof beigesetzt werden muss.

Synonym: Diamantenbeisetzung

Die Diamant­bestattung bietet eine außer­gewöhnliche Möglichkeit, die Erinnerung an einen geliebten Menschen zu bewahren. Hierbei wird ein Teil der Asche der verstorbenen Person zu einem strahlenden Diamanten verarbeitet. Anders als manche denken, handelt es sich bei der Diamant­bestattung nicht um eine eigenständige Bestattungs­form, sondern um eine ergänzende Option zur Feuer­bestattung. Der entstandene Erinnerungs­diamant kann als Schmuck­stück getragen oder an einem besonderen Ort aufbewahrt werden - ein greifbares Symbol für die bleibende Verbindung zum Verstorbenen. In Deutschland gelten dabei besondere rechtliche Rahmen­bedingungen, die bei der Planung berücksichtigt werden müssen.

Was genau ist eine Diamant­bestattung?

Bei der Diamant­bestattung wird ein kleiner Teil der Kremations­asche oder Haar­substanz des Verstorbenen in einen echten Diamanten umgewandelt[1][4]. Der größere Teil der Asche wird, wie bei anderen Bestattungs­formen üblich, in einer Urne beigesetzt[1][2][5]. Es handelt sich also nicht um eine eigenständige Bestattungs­art, sondern um eine zusätzliche Möglichkeit des Gedenkens.

Der besondere Wert dieser Form des Andenkens liegt darin, dass Sie als Hinter­bliebene:r einen persönlichen Erinnerungs­gegenstand erhalten, der Sie an den verstorbenen Menschen erinnert[1]. Sie können diesen Diamanten als Schmuck­stück tragen oder an einem besonderen Ort aufbewahren und so die Erinnerung an die verstorbene Person stets bei sich haben[1][6].

Vom natürlichen Prozess inspiriert

Das Verfahren der Diamant­bestattung orientiert sich an den natürlichen Entstehungs­bedingungen von Diamant­kristallen[5]. In der Natur entstehen Diamanten unter extremem Druck und hohen Temperaturen tief im Erdinneren, wobei Kohlenstoff zu kristallinen Strukturen gepresst wird. Dieser Prozess wird bei der Herstellung von Erinnerungs­diamanten technisch nachgeahmt[4].

Rechtliche Situation in Deutschland

In Deutschland unterliegt die Diamant­bestattung, wie alle anderen Bestattungs­arten auch, dem Friedhofs­zwang und der Bestattungs­pflicht[3][6]. Dies bedeutet:

  • Es ist in Deutschland nicht gestattet, die gesamte Asche eines Verstorbenen zu einem Diamanten verarbeiten zu lassen[2][3].
  • Der Hauptteil der Asche muss ordnungs­gemäß auf einem Friedhof beigesetzt werden[2][5][6].

Aufgrund dieser gesetzlichen Vorgaben wird für die Herstellung eines Erinnerungs­diamanten meist ein Teil der Asche ins europäische Ausland überführt, wo entsprechende Anbietende die Verarbeitung vornehmen[6][7]. Bekannte Länder, in denen Diamant­bestattungen durch­geführt werden, sind die Schweiz und die Niederlande[6][7].

Regionale Unterschiede beachten: In einigen Bundes­ländern gelten besondere Regelungen. In Brandenburg beispielsweise sind nur Erinnerungs­diamanten aus Haaren, nicht aber aus Asche erlaubt[6].

Ablauf und Verfahren der Diamant­bestattung

Der Weg vom Verstorbenen zum fertigen Erinnerungs­diamanten umfasst mehrere Schritte:

1. Einäscherung mit besonderen Anforderungen

Für eine Diamant­bestattung muss zunächst eine Einäscherung erfolgen[1][2]. Diese unterscheidet sich von einer herkömmlichen Feuer­bestattung:

  • Die Kremation erfolgt bei Temperaturen unter 800-950°C, damit amorpher Kohlenstoff in der Asche verbleibt[5].
  • Bei der üblichen Nachverbrennung in Krematorien mit Temperaturen von mindestens 1200°C würde der Kohlenstoff vollständig zu CO2 oxidiert werden[5].

2. Gewinnung des Kohlenstoffs

Für die Herstellung eines Erinnerungs­diamanten werden mindestens 500g Kremations­asche oder 5g Haare benötigt[6]. In einem Labor wird zunächst ein chemischer “Fingerabdruck” erstellt[6]. Anschließend wird der enthaltene Kohlenstoff extrahiert und in Grafit umgewandelt[6].

3. Herstellung des Diamanten

Der gewonnene Kohlenstoff wird unter hohem Druck und bei hohen Temperaturen zu einem Diamanten gepresst[4][6][7]. Dies geschieht in speziellen Pressen, die die natürlichen Entstehungs­bedingungen von Diamanten nachahmen[5]. Der so entstandene Rohdiamant erhält anschließend den gewünschten Schliff[2].

4. Zeitlicher Rahmen

Die Herstellung eines Erinnerungs­diamanten ist ein zeitintensiver Prozess:

  • Je nach gewünschter Größe des Diamanten kann die Umwandlung einige Wochen bis mehrere Monate dauern[2][4][6][7].
  • Diese Zeit ist notwendig, damit der Kristall auf die geplante Größe heranwachsen kann[7].

5. Beisetzung der übrigen Asche

Parallel zur Herstellung des Diamanten wird der Hauptteil der Asche wie bei anderen Feuer­bestattungen in einer Urne beigesetzt[1][2][5]. Hierfür stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung:

Gestaltungs­möglichkeiten für den Erinnerungs­diamanten

Erinnerungs­diamanten bieten zahlreiche Gestaltungs­optionen, um dem Andenken eine persönliche Note zu verleihen:

Vielfältige Formen und Größen

Die Diamanten können in verschiedenen Größen, Schliff­formen und Farb­gebungen hergestellt werden[1]. Je nach persönlichem Geschmack und Budget stehen unterschiedliche Optionen zur Auswahl.

Schmuck­stücke und Aufbewahrung

Der fertige Erinnerungs­diamant kann:

  • In ein Schmuck­stück wie Ring, Anhänger oder Brosche eingefasst werden
  • Als Skulptur gestaltet werden
  • In einer speziellen Schatulle aufbewahrt werden[7][8]

Einige Anbieter bieten einen umfassenden Service von der Beratung über die Anfertigung bis zur Anpassung des Schmuck­stücks[8].

Kosten und Finanzierung

Die Diamant­bestattung gehört zu den kosten­intensiveren Bestattungs­formen[3]. Da es sich um eine ergänzende Option handelt, fallen zusätzlich zu den regulären Bestattungs­kosten weitere Ausgaben an[2].

Preisrahmen

Die Kosten für einen Erinnerungs­diamanten beginnen bei etwa 1.450 Euro[8]. Je nach Größe und Schliff des Diamanten können die Preise deutlich höher liegen.

Finanzierungs­möglichkeiten

Für die Finanzierung eines Erinnerungs­diamanten gibt es verschiedene Optionen:

  • Kauf auf Rechnung
  • Ratenzahlung
  • Spezielle Versicherungen oder Vorsorgeverträge[8]

Vorsorge und Planung

Wenn Sie selbst eine Diamant­bestattung wünschen, sollten Sie dies zu Lebzeiten festlegen[6]. So können Sie sicherstellen, dass Ihre Wünsche respektiert werden.

Vorsorge treffen

Für die finanzielle Vorsorge empfehlen Expert:innen:

  • Abschluss einer Sterbegeld­versicherung
  • Bestattungs­vorsorgevertrag
  • Schriftliche Festlegung der Wünsche in einer Bestattungs­verfügung[3][6]

Beratung in Anspruch nehmen

Lassen Sie sich von Bestattungs­unternehmen beraten, die Erfahrung mit Diamant­bestattungen haben. Diese können Sie über:

  • Rechtliche Besonderheiten in Ihrem Bundesland
  • Kosten und Finanzierungsmöglichkeiten
  • Abläufe und Zeitrahmen informieren[6][7]

Besondere Varianten der Erinnerungs­diamanten

Neben der klassischen Diamant­bestattung gibt es weitere Möglichkeiten:

Diamanten aus Haaren

Alternativ zur Asche können auch Haare der verstorbenen Person für die Herstellung eines Diamanten verwendet werden[1]. Diese Option ist auch bei einer Erd­bestattung möglich und in einigen Bundes­ländern die einzige erlaubte Variante[1][6].

Diamanten für Haustiere

Auch für verstorbene Haustiere kann ein Erinnerungs­diamant angefertigt werden - eine besondere Form des Gedenkens für Menschen, die ihren tierischen Begleiter verloren haben[8].

Fazit: Ein strahlender Weg des Gedenkens

Die Diamant­bestattung stellt eine persönliche und dauerhafte Form des Gedenkens dar. Der entstandene Erinnerungs­diamant kann Ihnen als Hinter­bliebene:r Trost spenden und die Verbindung zum verstorbenen Menschen auf eine besondere Weise aufrecht­erhalten.

Beachten Sie dabei die rechtlichen Rahmen­bedingungen in Deutschland und lassen Sie sich frühzeitig von Fach­leuten beraten. Durch sorgfältige Planung und Vorsorge können Sie sicherstellen, dass Ihre eigenen Wünsche oder die Ihrer Angehörigen respektvoll umgesetzt werden können.