Was ist eine Bestattung?
Eine Bestattung umfasst den gesamten Prozess des Abschieds von einem verstorbenen Menschen, einschließlich der Überführung, Trauerfeier und Beisetzung. In Deutschland sind Erd- und Feuerbestattungen die Hauptformen, wobei die Feuerbestattung mit Varianten wie See- oder Waldbestattung am häufigsten gewählt wird. Die Organisation erfolgt meist durch ein Bestattungsunternehmen, und persönliche Wünsche können in einer Bestattungsverfügung festgehalten werden.
Eine Bestattung bezeichnet den gesamten Prozess, der nach dem Tod eines Menschen stattfindet - von der Abholung des verstorbenen Menschen bis zur letzten Ruhestätte. Im Unterschied zur Beerdigung oder Beisetzung ist der Begriff Bestattung weiter gefasst und schließt alle Abläufe, Rituale und Maßnahmen ein, die mit dem Abschied verbunden sind[2][13].
Der Unterschied zwischen Bestattung, Beerdigung und Beisetzung
Die Begriffe Bestattung, Beerdigung und Beisetzung werden im Alltag oft gleichbedeutend verwendet, bezeichnen aber unterschiedliche Aspekte:
Bestattung
Der Begriff Bestattung stammt aus dem Mittelhochdeutschen und bedeutet “etwas an seine Statt bringen”[2]. Er beschreibt den kompletten Prozess nach einem Todesfall und beinhaltet:
- Abholung und Überführung des verstorbenen Menschen
- Versorgung und Aufbahrung
- Organisation und Durchführung der Trauerfeier
- Beratung und Betreuung der Angehörigen
- Beisetzung auf der gewählten Ruhestätte[2][13]
Beerdigung
Im engeren Sinne bezeichnet eine Beerdigung speziell die Beisetzung in einem Erdgrab. Der Begriff leitet sich von der Bestattungsform ab, bei der das Grab mit Erde geschlossen wird - unabhängig davon, ob ein Sarg oder eine Urne beigesetzt wird[7][13].
Beisetzung
Die Beisetzung beschreibt den konkreten Vorgang des Einbringens der sterblichen Überreste an ihren letzten Ort - sei es in einem Grab, einer Urnenwand oder an einer anderen Ruhestätte[2]. Der Begriff wird seit dem 15. Jahrhundert verwendet und bedeutet ursprünglich “eine Sache neben eine andere setzen”[2].
Bestattungsarten in Deutschland
In Deutschland gibt es verschiedene Möglichkeiten der Bestattung, die durch die Bestattungsgesetze der einzelnen Bundesländer geregelt sind[4][11].
Die zwei Hauptbestattungsarten
Grundsätzlich sind in Deutschland zwei Hauptbestattungsarten zugelassen[11][15]:
-
Erdbestattung: Der Körper der verstorbenen Person wird in einem Sarg der Erde übergeben. Diese Bestattungsform wird von etwa 28-40% der Menschen in Deutschland gewählt[1][15].
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Feuerbestattung: Der Körper wird in einem Krematorium eingeäschert, die Asche anschließend in einer Urne aufbewahrt. Die Feuerbestattung ist mit 60-72% die häufigste Bestattungsart in Deutschland und bildet die Grundlage für weitere Bestattungsformen[1][15].
Eine relativ neue Bestattungsart ist die Reerdigung, die seit 2022 in Schleswig-Holstein im Rahmen einer Pilotphase möglich ist[1].
Varianten der Feuerbestattung
Nach einer Feuerbestattung gibt es verschiedene Möglichkeiten für die Beisetzung der Urne:
-
Urnenbestattung: Die Urne wird in einem Urnengrab auf einem Friedhof beigesetzt[14].
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Seebestattung: Die Asche wird in einer biologisch abbaubaren Spezialurne von einem Schiff aus ins Meer gelassen. Angehörige erhalten eine Seekarte mit dem genauen Beisetzungsort[15].
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Waldbestattung / Baumbestattung: Die Urne wird in einem speziell ausgewiesenen Bestattungswald unter einem Baum beigesetzt. Die Urne ist biologisch abbaubar, sodass die verstorbene Person gemäß dem Konzept zu einem Teil des Waldbodens wird[6].
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Anonyme Bestattung: Eine Beisetzung ohne Namensnennung, meist als Feuerbestattung mit anschließender anonymer Urnenbeisetzung[3][14].
Rechtliche Rahmenbedingungen
Friedhofspflicht in Deutschland
In Deutschland besteht grundsätzlich Friedhofspflicht (auch Friedhofszwang genannt)[9]. Das bedeutet:
- Verstorbene dürfen in der Regel nur auf einem Friedhof beigesetzt werden
- Dies gilt sowohl für Erdbestattungen als auch für Urnenbeisetzungen nach einer Feuerbestattung
- Die private Aufbewahrung von Urnen ist verboten[9][11]
Ausnahmen von der Friedhofspflicht gibt es in allen Bundesländern für bestimmte Formen der Urnenbeisetzung wie die Seebestattung oder die Beisetzung in einem Bestattungswald[11].
Gesetzliche Fristen
Für Bestattungen gelten gesetzliche Fristen, die in den Bestattungsgesetzen der Bundesländer geregelt sind:
- In einigen Ländern müssen verstorbene Personen innerhalb von 36 Stunden in eine Leichenhalle oder Kühlkammer überführt werden
- Die Beisetzung darf oft erst frühestens 24 Stunden nach Eintritt des Todes stattfinden
- In der Regel muss die Beisetzung zwischen 4 und 10 Tagen nach dem Tod erfolgen[15]
Organisation einer Bestattung
Bestattungsverfügung
Um Ihre Wünsche für die eigene Bestattung festzuhalten, können Sie eine Bestattungsverfügung erstellen. Darin können Sie die bevorzugte Bestattungsart und weitere Details festlegen[1][11].
Dies entlastet Ihre Angehörigen, die im Trauerfall sonst über die Art der Bestattung entscheiden müssten. Wichtig: Bestattungswünsche sollten nicht im Testament festgehalten werden, da dieses meist erst nach der Bestattung eröffnet wird[10][11].
Ablauf einer Bestattung
Der Ablauf einer Bestattung umfasst mehrere Schritte:
-
Nach Eintritt des Todes:
- Arzt rufen zur Ausstellung des Leichenschauscheins
- Bestattungsinstitut kontaktieren[5]
-
Vorbereitung:
-
Dokumente für das Bestattungsunternehmen:
- Personalausweis der verstorbenen Person
- Geburtsurkunde
- ggf. Heiratsurkunde
- Versicherungsunterlagen
- Falls vorhanden: Bestattungsverfügung[5]
-
Durchführung der Trauerfeier und Beisetzung:
- Die Gestaltung kann individuell angepasst werden
- Bei einer Feuerbestattung findet die Trauerfeier oft vor der Einäscherung statt[8]
Kosten einer Bestattung
Die Kosten einer Bestattung hängen von verschiedenen Faktoren ab:
- Gewählte Bestattungsart (Erd- oder Feuerbestattung)
- Art der Trauerfeier
- Grabstelle und -pflege
- Region in Deutschland[15]
Bestattungsunternehmen bieten unterschiedliche Leistungspakete an und erstellen Ihnen ein individuelles Angebot[14].
Ordnungsbehördliche Bestattung
Wenn keine Angehörigen der verstorbenen Person ermittelt werden können oder wenn Angehörige sich weigern, die Bestattungskosten zu übernehmen, ordnet das zuständige Gesundheitsamt eine ordnungsbehördliche Bestattung an[3].
Dabei übernimmt die Kommune die Kosten für eine einfache Bestattung, meist eine Feuerbestattung mit anschließender anonymer Beisetzung. Werden später Angehörige gefunden, müssen diese die Kosten nachträglich übernehmen[3].
Fazit
Eine Bestattung ist mehr als nur die Beisetzung eines verstorbenen Menschen. Sie bezeichnet den gesamten Prozess des letzten Abschieds - von der ersten Versorgung über die Trauerfeier bis zur endgültigen Ruhestätte. Die Wahl der Bestattungsart ist eine persönliche Entscheidung, die Sie idealerweise bereits zu Lebzeiten treffen und in einer Bestattungsverfügung festhalten sollten.
In Deutschland stehen Ihnen verschiedene Bestattungsmöglichkeiten zur Verfügung, wobei die Feuerbestattung mit ihren vielfältigen Beisetzungsvarianten inzwischen häufiger gewählt wird als die klassische Erdbestattung. Ein kompetentes Bestattungsunternehmen begleitet Sie oder Ihre Angehörigen durch den gesamten Prozess und hilft, einen würdigen Abschied zu gestalten.