Was ist eine Beisetzung?

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Zusammenfassung

Eine Beisetzung ist der feierliche Akt, bei dem die sterblichen Überreste eines Menschen in ihre letzte Ruhestätte eingebracht werden, sei es in einem Sarg oder einer Urne. Sie kann je nach Bestattungsart und persönlichen oder religiösen Wünschen unterschiedlich gestaltet sein, etwa als Erd-, Urnen-, See- oder Baumbeisetzung. Dieser Moment des Abschieds ist ein zentraler Bestandteil des Trauerprozesses und hilft den Angehörigen, den Verlust zu verarbeiten.

Die Beisetzung ist der zentrale Moment des Abschieds, bei dem der Sarg oder die Urne mit den sterblichen Über­resten eines verstorbenen Menschen in die letzte Ruhe­stätte eingebracht wird. Diese Handlung bildet einen bedeutsamen Schritt im Trauer­prozess und ermöglicht Angehörigen einen würdevollen Abschied.

Beisetzung oder Bestattung - Ein wichtiger Unterschied

Obwohl die Begriffe Beisetzung und Bestattung häufig gleichbedeutend verwendet werden, beschreiben sie nicht dasselbe. Die Beisetzung bezeichnet speziell den Vorgang des Einbringens der sterblichen Überreste in die Ruhe­stätte[1][4][6][8]. Die Bestattung hingegen umfasst einen größeren Prozess, der neben der eigentlichen Beisetzung auch die Auf­bahrung, die Trauer­feier und das anschließende Schließen der Grabstelle beinhaltet[1][4][6][8].

Der Begriff “Beisetzung” ist sprachgeschichtlich bereits seit dem 15. Jahrhundert belegt und damit wesentlich älter als der Begriff “Bestattung”, der erst im 17. Jahrhundert seine heutige Bedeutung erhielt[4]. Die Grundbedeutung von “beisetzen” war ursprünglich “etwas neben anderes hinzusetzen, hinzufügen”, bevor es die spezielle Bedeutung “begraben, bestatten” annahm[4].

Verschiedene Arten der Beisetzung

Je nach gewählter Bestattungs­art gibt es unterschiedliche Formen der Beisetzung:

Erdbestattung

Bei der klassischen Erd­bestattung wird der Leichnam in einem Sarg in ein aus­gehobenes Erd­grab hinab­gelassen[1][7][8]. Diese Form der Beisetzung wird auch als Beerdigung bezeichnet. Bei einer muslimischen Bestattung kann statt eines Sarges auch ein Leichen­tuch verwendet werden[7].

Feuerbestattung

Nach einer Feuer­bestattung (Kremation) wird die Asche des Verstorbenen in einer Urne beigesetzt[2][8]. Die Einäscherung findet in einem Krema­torium statt und bildet die Voraussetzung für verschiedene Formen der Urnen­beisetzung[2].

Alternative Beisetzungsformen

Mit einer Urne ergeben sich vielfältige Möglichkeiten der Beisetzung:

  • Urnen­beisetzung auf dem Friedhof: in einem Urnen­grab oder einer Urnen­kammer (Kolum­barium)[1][2]
  • See­bestattung: Die Urne wird im Meer versenkt[2][6][8]
  • Baum­bestattung: Die Urne wird an den Wurzeln eines Baumes beigesetzt, meist in einem speziellen Bestattungs­wald[2]
  • Anonyme Beisetzung: Meist eine Feuer­bestattung, bei der die genaue Beisetzungs­stelle nicht namentlich gekennzeichnet wird[2]

In anderen Ländern sind zudem weitere Formen wie die Luft­bestattung oder die Diamant­bestattung zulässig[2].

Ablauf einer Beisetzung

Die Beisetzung erfolgt in der Regel nach der Trauer­feier und folgt meist einem rituellen Ablauf[1][3][5][8]:

Trauerfeier

Vor der eigentlichen Beisetzung findet häufig eine Trauer­feier in einer Friedhofs­kapelle, Trauer­halle oder Kirche statt[1][3][5]. Hier können sich die Trauer­gäste in einem würde­vollen Rahmen ein letztes Mal von der verstorbenen Person verabschieden[1]. Die Feier kann musikalisch begleitet werden[1].

Geleit zum Grab

Nach der Trauer­feier wird der Sarg oder die Urne zur Grab­stelle getragen[1]. Diese Aufgabe übernehmen in der Regel Sarg­träger oder Mit­arbeiter:innen des Friedhofs[1].

Worte am Grab

An der Grab­stelle werden häufig noch letzte Worte der Abschieds­nahme gesprochen oder ein Gebet[1][3]. Dies kann durch eine Geistliche oder einen Geistlichen, eine Trauer­rednerin oder einen Trauer­redner oder auch durch Angehörige erfolgen.

Die eigentliche Beisetzung

Nun folgt der Moment der eigentlichen Beisetzung: Der Sarg oder die Urne wird ins Grab hinab­gelassen[1]. Dieser Augenblick markiert den zentralen Moment des Abschieds und kann für viele Angehörige emotional besonders herausfordernd sein.

Symbolische Abschiednahme

Anschließend ist es üblich, dass die Trauer­gäste etwas Erde, Blumen oder Blüten­blätter ins Grab werfen[1]. Dieser symbolische Akt des Abschieds hilft vielen Menschen, die Realität des Verlustes zu akzeptieren.

Schließen des Grabes

Nach der Beisetzung wird das Grab mit Erde geschlossen[1]. Dann können Trauer­kränze und Blumen­schmuck an der Grab­stelle abgelegt werden[1].

Zeitpunkt und Fristen für die Beisetzung

Der Zeitpunkt der Beisetzung richtet sich nach der gewählten Bestattungs­art:

Bei Erdbestattungen

Bei einer klassischen Erd­bestattung muss die Beisetzung - je nach Bundes­land - zwischen 4 und 10 Tagen nach dem Todes­fall erfolgen[1][8]. Eine Erd­bestattung erfordert daher zügiges Handeln und gute Organisation[8].

Bei Feuerbestattungen

Bei Feuer­bestattungen sind die Fristen für die Beisetzung länger[1][8]. Innerhalb von 4 bis 10 Tagen nach dem Todes­fall muss der Leichnam eingeäschert werden[1][8]. Für die anschließende Urnen­beisetzung haben Angehörige in den meisten Bundes­ländern zwischen einem und sechs Monaten Zeit[1][8].

Orte der Beisetzung

Je nach gewählter Bestattungs­art kann die Beisetzung an unterschiedlichen Orten stattfinden:

  • Friedhof: Der klassische Ort für Erd- und Urnen­bestattungen[1][8]
  • Bestattungs­wald: Für Baum­bestattungen in speziell ausgewiesenen Wald­gebieten[2]
  • Meer: Bei See­bestattungen[2][6][8]
  • Kolum­barium: Eine Art Urnen­wand mit Nischen für Urnen[1]

Vorbereitung und Organisation einer Beisetzung

Die Organisation einer Beisetzung beginnt mit der Auswahl eines Bestattungs­unternehmens[5]. Mit dem Bestatter oder der Bestatterin führen die Hinter­bliebenen zuerst ein Trauer­gespräch[5]. Bei diesem Gespräch werden der Ablauf der Beerdigung und organisatorische Details besprochen[5].

Bestattungsvorsorge zu Lebzeiten

Sie können bereits zu Lebzeiten Vorsorge für Ihre eigene Beisetzung treffen[5][7]. In einer Bestattungs­verfügung können Sie Ihre Wünsche festhalten - etwa die Bestattungs­art, die Gestaltung der Trauer­feier oder die Auswahl des Bestattungs­unternehmens[7]. Dies entlastet Ihre Angehörigen in der schweren Zeit des Abschieds[7].

Kulturelle und religiöse Aspekte der Beisetzung

Bestattungs­rituale haben eine lange Tradition - schon vor etwa 100.000 Jahren gab es in Israel die ersten Bestattungen[6]. Heute existieren auf der ganzen Welt sehr unterschiedliche Bräuche, die je nach Religion und Kultur variieren[6].

Katholische Beisetzung

Die katholische Beisetzung folgt einem vorgegebenen Ablauf[3]. Nach kirchlichen Vorgaben sollen die Exequien (die katholische Begräbnis­feier) an drei Stationen stattfinden: im Sterbe­haus oder der Friedhofs­halle, am Grab und in der Kirche[3]. Bei der Trauer­feier in der Kirche handelt es sich um ein Requiem (Toten­messe), das als Höhepunkt der katholischen Beisetzung gilt[3].

Fazit: Die Bedeutung der Beisetzung im Trauerprozess

Die Beisetzung spielt eine wichtige Rolle im Trauer­prozess. Sie bietet Angehörigen die Möglichkeit, in einem ritualisierten Rahmen Abschied zu nehmen und den Verlust zu realisieren. Die verschiedenen Beisetzungs­formen ermöglichen eine individuelle Gestaltung dieses wichtigen Moments, der den Wünschen der verstorbenen Person und den Bedürfnissen der Hinter­bliebenen entspricht.

Die Wahl der passenden Beisetzungs­form und eine gute Vorbereitung können dazu beitragen, dass dieser schwere Moment des Abschieds für alle Beteiligten so würdevoll wie möglich gestaltet werden kann.