Vorsorge für den Todesfall: So sichern Sie sich ab und entlasten Angehörige

Patientenverfügung.digital

erstellt am:

2019-06-03

letzte Änderung:

2023-01-09

Besser sterben mit Plan als ohne. Vorsorge für den Todesfall ist wichtig, damit Sie nach Ihren Wünschen bestattet werden, sich finanziell absichern und Angehörigen Last von den trauernden Schultern nehmen. Was Sie dabei beachten müssen, erfahren Sie in diesem Artikel.

Vorsorge für den Todesfall

Wie teuer ist eine Beerdigung?

Ein Beerdigung muss kein Vermögen kosten. Eine einfache Beerdigung kostet in Deutschland etwa 7.000 bis 8.000 Euro. Sie können diese Summe entweder von (finanziell gut aufgestellten) Freunden oder Angehörigen übernehmen lassen oder selbst zurücklegen. Je größer Ihre Beerdigung sein soll, desto mehr Geld müssen Sie einplanen.

Welche Möglichkeiten zur finanziellen Absicherung gibt es?

Sie haben Sorge, dass Ihr Geld im Todesfall nicht zur Verfügung steht? Mit den folgenden drei Möglichkeiten können Sie sich absichern:

• Bestattungsvorsorge

Mit einer Bestattungsvorsorge schließen Sie im Vorfeld einen Bestattungsvertrag ab. Sie legen den genauen Ablauf Ihrer Bestattung fest und zahlen die Bestattungskosten zu Lebzeiten – zum Beispiel auf ein Treuhandkonto. Stiftung Warentest hat solche Bestattungsverträge ausführlich getestet und drei von vier Treuhandgesellschaften als sicher eingestuft.

• Sperrkonto

Ein Sperrkonto bei Ihrer Bank kann Ihr Geld sicher verwahren. Das eingezahlte Geld steht dann nur im Todesfall zur Verfügung. Vergewissern Sie sich jedoch vorher, ob das bei Ihrer Bank tatsächlich der Fall ist. Nicht einmal das Sozialamt sollte auf Ihr Sperrkonto zugreifen können.

• Sterbegeldversicherung

Eine Sterbegeldversicherung zahlt im Todesfall eine bestimmte Summe aus. Das kann sinnvoll sein, um sich die Kosten einer Bestattung zu Lebzeiten anzusparen. Im Vergleich zu anderen Versicherungen sind die monatlichen Beiträge relativ gering. Eine Sterbegeldversicherung bietet sich zum Beispiel für Menschen an, die keine Rücklagen für die eigene Bestattung bilden können.

Die Bestattungsverfügung

In den meisten Fällen ist eine Bestattungsverfügung ausreichend, vor allem, wenn Sie die Bestattungskosten nicht vorher zahlen möchten. Mit einer solchen Verfügung halten Sie lediglich fest, wie Ihre Bestattung stattfinden soll – von der Bestattungsart über den Bestattungsort bis zur Dekoration oder Rednern auf Ihrer Beerdigung. Hier können Sie alle Ihr Wünsche angeben, von der musikalischen Begleitung bis hin zum Livestream der Beerdigung. Finanzielle Aspekte regeln Sie aber mit einer Bestattungsverfügung nicht.

Sie können in Ihrer Bestattungsverfügung jedoch auf andere relevante Dokumente hinweisen. Zum Beispiel Sterbegeldversicherung, Bestattungsvorsorge, Testament oder Familienstammbuch. Außerdem können Sie eine Vertrauensperson benennen, die bei Unklarheiten bezüglich Ihrer Beerdigung Entscheidungen treffen kann.

Tipp: Nach Ihrem Tod müssen Angehörige wichtige Dokumente wie die Bestattungsverfügung oder die Vorsorgevollmacht schnell finden können. Das gelingt zum Beispiel mit einem Notfallordner.

Wie verfasse ich eine Bestattungsverfügung?

Eine Bestattungsverfügung hat keine bestimmte Form oder Vorgaben. Sie können entweder einen Vordruck nutzen oder die Verfügung selbst handschriftlich verfassen. Geben Sie vor allem Bestattungsart, Bestattungsort, Art der Bestattungsfeier und gewünschte Teilnehmer an. Mit Ort, Datum und Unterschrift wird die Bestattungsverfügung wirksam. Sie können das Dokument jederzeit widerrufen oder ändern.

Übrigens: In einer Bestattungsverfügung können Sie auch festlegen, ob Sie religiösen Beistand wünschen. Zudem können Sie Zeitungsanzeigen oder Trauerkarten vorher vorbereiten.

Wie kann ich mich bestatten lassen?

• Friedhof

Die klassische Bestattung auf einem Friedhof bietet Angehörigen eine Grabstelle. Ein solcher Ort der Trauer kann für viele Angehörige wichtig sein und in schwierigen Zeit Kraft geben. Zudem sind Friedhöfe zentral gelegen und ermöglichen eine individuelle Grabpflege.

• Seebestattung

Eine Seebestattung ist eine Naturbestattung. Der Verstorbene wird eingeäschert und die Asche wird in eine (biologisch abbaubare) Seeurne gefüllt. Angehörige fahren für die Beisetzung anschließend mit der Urne auf einem Schiff aufs Meer hinaus und lassen die Urne dort ins Wasser. Danach werden die Koordinaten der Beisetzung notiert. Eine solche Bestattung bietet sich zum Beispiel für Menschen an, die keine Trauer wünschen, eine tiefe Verbindung zum Meer spüren oder wenn Angehörige an unterschiedlichen Orten leben.

• Friedwald

Ein Friedwald bietet ebenfalls eine Naturbestattung. Dabei handelt es sich um eine festgelegte Waldfläche, in denen Angehörige Totenasche unter Bäumen beisetzen können – die Grabstelle wird mit einem kleinen Namensschild gekennzeichnet. Eine individuelle Pflege oder Grabschmuck ist nicht möglich, beim Friedwald geht es um Natürlichkeit.

Wichtig: Wer eine Seebestattung wünscht, muss in Deutschland eine Seebestattungsverfügung verfassen. Zudem ist eine amtliche Genehmigung nötig – zum Beispiel indem Angehörige erklären, weshalb der Verstorbene auf See bestatten werden möchte.

Fazit

Ob Bestattungsverfügung, Sperrkonto oder Sterbegeldversicherung: Eine Vorsorge für den Todesfall ist wichtig, weil es nicht nur um Sie geht. Angehörige und Freunde leiden nach Ihrem Tod am meisten und benötigen in Zeiten der Trauer und Verzweiflung Unterstützung  – zum Beispiel wie, wo und in welchem Umfang Ihre Bestattung ablaufen soll. Mit einer überlegten Vorsorge können Sie helfen, obwohl Sie nicht mehr da sind.

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