Warum ist Vorsorge so wichtig?
Etwa 30 von 100 Menschen über 65 Jahren stürzen zu Hause einmal im Jahr. Das Problem? Ein Sturz im Alter kann schwere Auswirkungen haben – und nicht nur die funktionelle Gesundheit beeinträchtigen, sondern auch psychosoziale Folgen haben. Deshalb ist Vorsorge und Sturzprävention so wichtig. Wer wartet bis etwas passiert, handelt meist zu spät – und riskiert den Verlust seiner Unabhängigkeit im Alltag.
Wie Sie vorsorgen, erfahren Sie im nächsten Abschnitt.
Tipp 1: Bleiben Sie aktiv
Regelmäßige körperliche Aktivität ist für Unabhängigkeit im Alter besonders wichtig. Gehen Sie spazieren, machen Sie leichte Dehnübungen oder nehmen Sie an Fitnessklassen für Senioren teil. Je fitter Sie sind, desto mehr Dinge können Sie im Alltag selbst erledigen – und desto geringer die Gefahr, dass Sie stürzen und sich schwer verletzen.
Tipp 2: Bleiben Sie geistig aktiv
Nicht nur der Körper sollte fit sein. Mindestens genauso wichtig ist es, geistig aktiv zu bleiben! Lesen Sie zum Beispiel regelmäßig, lösen Sie Kreuzworträtsel, nehmen Sie an einem Kurs oder Workshop teil. Geistige Aktivität kann helfen, das Gehirn gesund zu halten und das Gedächtnis zu verbessern!
Tipp 3: Treffen Sie sich mit Freunden
Regelmäßiger sozialer Kontakt ist für Ihre geistige Gesundheit wichtig. Treffen Sie sich mit Freunden und Familie, gehen Sie in den Park oder besuchen Sie eine lokale Veranstaltung. Selbst wer nicht viele Freunde hat, sollte regelmäßig unter Menschen gehen. Das kann helfen, Depressionen und Einsamkeit zu vermeiden.
Tipp 4: Essen Sie gesund
Eine ausgewogene Ernährung kann Gesundheit und Wohlbefinden verbessern. Achten Sie darauf, ausreichend Obst und Gemüse, Vollkornprodukte und mageres Protein zu sich zu nehmen. Für gesunde und starke Knochen sollten Sie unbedingt ausreichend Jod, Folsäure, Vitamin D und Kalzium einnehmen. Milchprodukte sind dafür eine gute Wahl!
Tipp 5: Entfernen Sie Barrieren
Je weniger Barrieren Ihr Zuhause hat, desto besser. Sie können zum Beispiel rutschfeste Unterlagen und Handläufe installieren und übermäßige Unordnung vermeiden, indem Sie Ihre Umgebung sauber und gepflegt halten. Wer seine Wohnung wirklich barrierefrei umbauen möchte, sollte vor allem an zwei kritische Bereiche denken:
- Treppen
Treppen sind ein großes Hindernis für die Unabhängigkeit von Senioren. Wenn sich der Gleichgewichtssinn und die Koordination verschlechtert, ist das Besteigen einer Treppe häufig nur noch mit viel Mühe möglich – und das Sturzrisiko ist hoch. Mit einem Treppen- oder Hauslift müssen Sie nie wieder Treppen steigen und genießen mehr Unabhängigkeit.
- Badezimmer
Neben dem Treppensteigen sind auch Badezimmer eine erhöhte Gefahrenquelle für Senioren. Denn ein glatter und nasser Boden kann schnell zum Ausrutschen führen. Ebenso ist ein hoher Einstieg in einer Badewanne eine Herausforderung. Ein barrierefreies Bad löst diese Probleme und bietet maximale Sicherheit.
Tipp 6: Bleiben Sie mobil
Wenn Sie nicht mehr selbst fahren können, sollten Sie sich nach alternativen Transportmöglichkeiten umsehen – zum Beispiel öffentliche Verkehrsmittel oder Fahrdienste. Auch Elektromobile sind eine großartige Möglichkeit, um im Alter mobil zu bleiben. Sie können Ihnen dabei helfen, längere Strecken zurückzulegen (bis zu 50 Kilometer!) oder größere Einkäufe zu erledigen.
Tipp 7: Regelmäßig mit Ihrem Arzt sprechen
Lassen Sie sich regelmäßig von Ihrem Arzt untersuchen. So können Sie gesundheitliche Probleme frühzeitig erkennen und passende Maßnahmen einleiten. Außerdem sollten Sie regelmäßig Ihre Medikamente überprüfen (falls Sie welche einnehmen) – stellen Sie sicher, dass Sie alle nötigen Medikamente einnehmen und keine Nebenwirkungen haben.
Tipp 8: Erstellen Sie Vorsorgedokumente
Zu einer guten Vorsorge gehören auch die passenden Dokumente. Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht können Ihnen helfen, im Falle von Krankheit oder Unfällen selbstbestimmt zu bleiben. So können Sie festlegen, welche medizinischen Maßnahmen Sie im Notfall wünschen (Patientenverfügung) oder wer im Falle von Geschäftsunfähigkeit für Sie entscheidet (Vorsorgevollmacht).
Tipp 9: Entwerfen Sie einen Notfallplan
Was passiert, wenn Sie plötzlich Hilfe benötigen? Wie erreichen Sie Ihre Liebsten oder den Krankenwagen nach einem Sturz? Stellen Sie sicher, dass Sie Kontaktinformationen für Notfallkontakte und Gesundheitsdienstleister haben – und denken Sie auch an technische Hilfsgeräte wie ein Notrufarmband.
Schlusswort
Wer auch im Alter unabhängig bleiben möchte, sollte frühzeitig vorsorgen. Durch regelmäßige Bewegung, geistige Aktivität, eine gesunde Ernährung und den Einsatz von Technologie können Senioren ihre Unabhängigkeit aufrechterhalten. Es ist auch wichtig, ein starkes soziales Netzwerk aufzubauen und sich auf Notfallsituationen vorzubereiten! Wir wünschen Ihnen gutes Gelingen!
