Psychologische Aspekte der Patientenverfügung: Warum eine Patientenverfügung auch emotional wichtig ist

Patientenverfügung.digital

erstellt am:

2023-04-17

letzte Änderung:

2023-04-18

Immer mehr Menschen in Deutschland erstellen eine Patientenverfügung. Während wir die Patientenverfügung meist aus der rechtlichen und medizinischen Perspektive betrachten, schauen wir uns in diesem Artikel die emotionale Bedeutung der Patientenverfügung an. Hier sind 3 Gründe, warum eine Patientenverfügung auch emotional wichtig ist.

Patientenverfügung emotional

Grund 1: Eine Patientenverfügung gibt uns Sicherheit

Jeder Mensch hat ein Bedürfnis nach Sicherheit. Haben Sie jemals darüber nachgedacht, was passiert, wenn Sie keine eigenen Entscheidungen mehr treffen können? Zum Beispiel aufgrund einer Krankheit oder einem Unfall? Eine Patientenverfügung bietet genau die Sicherheit, die wir uns in solchen Situationen wünschen. Denn Sie können im Vorhinein festlegen, wie Sie in welchen Situationen behandelt werden möchten.

Mit einer Patientenverfügung können wir unsere medizinischen Wünsche festhalten – und haben die Gewissheit, dass diese auch umgesetzt werden, wenn wir nicht mehr geschäftsfähig sind.

Grund 2: Ein Geschenk für unsere Liebsten

Wenn wir eine Patientenverfügung erstellen, übernehmen wir Verantwortung für unsere Angehörigen. Stellen Sie sich vor, wie Ihre Familie in einer emotionalen Stresssituation Entscheidungen für Sie treffen muss – ohne genau zu wissen, was Sie sich wünschen würden. Mit einer Patientenverfügung nehmen Sie ihnen diese Last ab. Selbst wenn Sie nicht mehr ansprechbar sind: Ihre Familie weiß genau, was Sie wollen – und kann sich darauf konzentrieren, Trost und Kraft zu tanken.

Grund 3: Ein befreiendes Gefühl

Viele Menschen scheuen sich vorm Erstellen einer Patientenverfügung. Vielleicht möchten Sie sich nicht mit unangenehmen Fragen auseinandersetzen und an die eigene Sterblichkeit denken. Doch wer eine Patientenverfügung einmal erstellt hat, merkt schnell: Das Dokument bietet ein beruhigendes Gefühl. Nutzen Sie die Gelegenheit, um sich über Ihre Wünsche und Wertvorstellungen bewusst zu werden und Ängste abzubauen. Für sich selbst und für Ihre Familie!

Zwischenfazit

Die Patientenverfügung ist nicht nur ein rechtliches Dokument. Es ist auch Ausdruck unserer Persönlichkeit und unserer Wertvorstellungen. Sie ermöglicht es uns, in schwierigen Zeiten Sicherheit und Kontrolle zu bewahren und unsere Angehörigen in den Entscheidungsprozess einzubeziehen. Indem wir unsere Wünsche und Ängste offen kommunizieren und gegenseitig unterstützen, können wir eine tiefere emotionale Verbindung schaffen und ein Leben in Würde und Selbstbestimmung führen.

Doch wie gelingt das Gespräch mit den Angehörigen?

So sprechen Sie mit Ihren Liebsten über Ihre Patientenverfügung

Kommunikation ist der Schlüssel für jede Patientenverfügung. Denn was nützt Ihnen das beste Dokument, wenn Ihre Familie und Ärzte nicht wissen, dass es existiert oder wo es zu finden ist? Sprechen Sie auch offen über Ihre Wünsche und Ängste – und ermutigen Sie Ihre Angehörigen, dasselbe zu tun. So schaffen Sie Verständnis und vermeiden Missverständnisse. Hier sind einige Tipps für das Gespräch mit den Angehörigen:

  • Wählen Sie den richtigen Zeitpunkt und Ort: Eine ruhige und entspannte Atmosphäre ist wichtig. Sie möchten eine Umgebung, in der Sie und Ihre Angehörigen sich wohlfühlen und offen über Ihre Gedanken und Wünsche sprechen können.

  • Seien Sie ehrlich und offen: Sprechen Sie über Ihre Beweggründe für die Erstellung einer Patientenverfügung und erklären Sie, warum Sie bestimmte Entscheidungen getroffen haben. Machen Sie auch deutlich, dass Sie so Klarheit und Orientierung für Ihre Angehörigen schaffen wollen.

  • Zeigen Sie Empathie und Verständnis: Achten Sie darauf, dass sich Ihre Angehörigen während des Gesprächs wertgeschätzt und respektiert fühlen. Geben Sie ihnen Raum, um ihre eigenen Gefühle und Bedenken zu äußern.

  • Nutzen Sie Expertisen: Es kann hilfreich sein, Informationsbroschüren oder Online-Ressourcen zur Hand zu haben. So können Sie Fragen beantworten oder Unsicherheit ausräumen. Stöbern Sie zum Beispiel durch unseren Blog, der Ihnen viele wertvolle Informationen zur Vorsorge bietet. Zum Beispiel 8 gute Gründe für eine Patientenverfügung.

  • Bleiben Sie geduldig: Ein Gespräch über die Patientenverfügung kann durchaus belastend sein. Geben Sie Ihren Angehörigen die Zeit, das Gehörte zu verarbeiten und bleiben Sie offen für Anregungen. Zeigen Sie Bereitschaft, Ihre Patientenverfügung gegebenenfalls anzupassen (natürlich nur, wenn es zu Ihren Wünschen passt).

Weitere Tipps zum Thema finden Sie in unserem Artikel: Die Patientenverfügung mit Angehörigen besprechen

Schlusswort

Das Erstellen einer Patientenverfügung kann durchaus belastend sein. Aber es ist auch eine Chance, sich selbst und seinen Angehörigen Klarheit und Sicherheit in schwierigen Zeiten zu verschaffen. Nutzen Sie diese Gelegenheit, um Ihre Wünsche und Wertvorstellungen zu reflektieren und gemeinsam ein Leben in Würde und Selbstbestimmung zu gestalten.

Tipp: Besonders einfach und kostenlos gelingt das Erstellen einer Patientenverfügung mit unserem Service. Einfach verschiedene Fragen beantworten und wir erstellen Ihnen eine Verfügung, die perfekt zu Ihren Wünschen passt!

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