Pflege zu Hause: Ein kom­plet­ter Leit­fa­den für Be­trof­fe­ne und An­ge­hö­ri­ge

Zusammenfassung

Die häus­li­che Pflege er­mög­licht pfle­ge­be­dürf­ti­gen Men­schen, in ihrer ver­trau­ten Um­ge­bung zu blei­ben und ihre Selbst­be­stim­mung zu wah­ren, stellt aber hohe An­for­de­run­gen an pfle­gen­de An­ge­hö­ri­ge. Mit guter Pla­nung, recht­li­cher Vor­sor­ge und Un­ter­stüt­zungs­an­ge­bo­ten wie Pfle­ge­kur­sen oder Ent­las­tungs­leis­tun­gen kann diese Auf­ga­be er­leuch­tet und für alle Be­tei­lig­ten be­reichernd ge­stal­tet wer­den. Wich­tig ist dabei, die ei­ge­ne Ge­sund­heit nicht aus den Augen zu ver­lie­ren.

Die Ent­schei­dung, einen ge­lieb­ten Men­schen zu Hause zu pflegen, kann das Leben aller Be­tei­lig­ten grund­le­gend ver­än­dern. In Deutsch­land werden rund 2,59 Mil­lio­nen der etwa 3,4 Mil­lio­nen pfle­ge­be­dürf­ti­gen Men­schen im häus­li­chen Um­feld ver­sorgt, davon etwa 1,76 Mil­lio­nen aus­schließ­lich durch An­ge­hö­ri­ge oder nahe­ste­hen­de Per­so­nen[9]. Diese Zah­len ver­deut­li­chen, wie be­deu­tend die häus­li­che Pflege in un­se­rer Ge­sell­schaft ist. Der fol­gen­de Ar­ti­kel bie­tet Ihnen eine fun­dier­te Über­sicht über die we­sent­li­chen As­pek­te der Pflege zu Hause, von prak­ti­schen Tipps über recht­li­che Grund­la­gen bis hin zu Un­ter­stüt­zungs­mög­lich­kei­ten für pfle­gen­de An­ge­hö­ri­ge.

Pflegekraft in blauer Kleidung unterstützt eine ältere Frau mit einem Buch in einem gemütlichen Wohnzimmer.

Warum Pflege zu Hause? Chan­cen und Her­aus­for­de­run­gen

Die Ent­schei­dung für eine häus­li­che Pflege ba­siert oft auf dem tief ver­an­ker­ten Wunsch vieler Men­schen, in ihrer ge­wohn­ten Um­ge­bung zu blei­ben. Stu­di­en zei­gen, dass die meis­ten äl­te­ren Men­schen den Wunsch haben, “zu­hau­se woh­nen zu blei­ben bis zu­letzt”, selbst bei zu­neh­men­der Hil­fe­be­dürf­tig­keit[7]. Diese Ent­schei­dung bringt so­wohl po­si­ti­ve As­pek­te als auch Her­aus­for­de­run­gen mit sich.

Die Pflege im häus­li­chen Um­feld er­mög­licht es den Be­trof­fe­nen, ihre Würde und Selbst­be­stim­mung weit­ge­hend zu be­wah­ren. Im Ver­gleich zu Pfle­ge­ein­rich­tun­gen, in denen per­sön­li­che Räume oft ge­teilt wer­den müs­sen, bleibt zu Hause die Pri­vat­sphä­re ge­wahrt[3]. Die ver­trau­te Um­ge­bung kann zu­dem das Wohl­be­fin­den för­dern und Angst­ge­füh­le re­du­zie­ren, die beim Um­zug in eine frem­de Um­ge­bung häu­fig auf­tre­ten.

Gleich­zei­tig stellt die häus­li­che Pflege hohe An­for­de­run­gen an die pfle­gen­den An­ge­hö­ri­gen. Der Ta­ges­ab­lauf muss neu struk­tu­riert wer­den, die Zeit für eigene Be­dürf­nis­se, Freun­de oder Part­ner:in­nen ver­rin­gert sich, und die fi­nan­zi­el­le Be­las­tung kann stei­gen[11]. Hinzu kom­men Auf­ga­ben, mit denen sich viele erst ver­traut ma­chen müs­sen: Ein um­fas­sen­des Wis­sen zum Krank­heits­bild, die Un­ter­stüt­zung bei Kör­per­pfle­ge, Er­näh­rung und Mo­bi­li­tät so­wie der Um­gang mit ko­gni­ti­ven Ein­schrän­kun­gen.

Für wen ist häus­li­che Pflege ge­eig­net?

Die häus­li­che Pflege hat sich in den letz­ten Jah­ren zu einem um­fang­rei­chen Dienst­leis­tungs­an­ge­bot ent­wi­ckelt und ist für eine Viel­zahl von Si­tua­tio­nen ge­eig­net. Sie kann so­wohl für Men­schen, die all­täg­li­che Hilfe im Haus­halt be­nö­ti­gen, als auch für Per­so­nen mit um­fas­sen­dem Pfle­ge­be­darf eine gute Op­ti­on sein[3].

Die häus­li­che Pflege ist be­son­ders sinn­voll bei:

  • Be­darf an Hilfe im Haus­halt (Ab­wasch, Wä­sche, Ko­chen)
  • Un­ter­stüt­zung bei der Be­för­de­rung zu Ter­mi­nen
  • Be­darf an Er­in­ne­rung zur Me­di­ka­men­ten­ein­nah­me
  • Hilfe bei Le­bens­mit­tel­ein­käu­fen und Be­sor­gun­gen
  • Un­ter­stüt­zung bei all­täg­li­chen Ak­ti­vi­tä­ten wie Toi­let­ten­gang, An­zie­hen und Ba­den
  • Be­darf an Be­glei­tung im All­tag[3]

Bei der Ent­schei­dung für oder ge­gen die häus­li­che Pflege soll­ten die ver­füg­ba­ren Dienst­leis­tun­gen in Ihrer Re­gi­on, die Kos­ten und Zah­lungs­mög­lich­kei­ten so­wie die Ver­füg­bar­keit von Fa­mi­li­en­an­ge­hö­ri­gen be­rück­sich­tigt wer­den. Am wich­tigs­ten sind je­doch die Vor­lie­ben der pfle­ge­be­dürf­ti­gen Per­son selbst[3].

Prak­ti­sche As­pek­te der Pflege zu Hause

Die täg­li­che Pflege eines An­ge­hö­ri­gen um­fasst zahl­rei­che prak­ti­sche Auf­ga­ben. Gute Vor­be­rei­tung und hilf­rei­che Tipps kön­nen diese Her­aus­for­de­rung er­leich­tern.

Grund­le­gen­de Pfle­ge­tech­ni­ken er­ler­nen

Für die häus­li­che Pflege ist es hilf­reich, be­stimm­te Grund­tech­ni­ken zu er­ler­nen. Dazu ge­hö­ren etwa Hil­fe­stel­lun­gen bei der Kör­per­pfle­ge, Tech­ni­ken zur Un­ter­stüt­zung der Mo­bi­li­tät oder das rich­ti­ge An­rei­chen von Nah­rung. Pfle­ge­kur­se der Kran­ken­kas­sen bie­ten hier wert­vol­le prak­ti­sche An­lei­tun­gen[12].

An­pas­sung des Wohn­raums

Die Wohn­um­ge­bung sollte an die Be­dürf­nis­se der pfle­ge­be­dürf­ti­gen Per­son an­ge­passt wer­den. Ach­ten Sie auf die Be­sei­ti­gung von Stol­per­fal­len, aus­rei­chen­de Be­leuch­tung und sinn­vol­le An­pas­sun­gen wie Hand­läu­fe an Trep­pen oder eine Dusch­bank im Ba­de­zim­mer[12]. Auch die Raum­tem­pe­ra­tur ver­dient Be­ach­tung, da äl­te­re Men­schen oft käl­te­emp­find­li­cher sind.

Er­näh­rung und Mo­bi­li­tät

Eine aus­ge­wo­ge­ne Er­näh­rung ist für das Wohl­be­fin­den der pfle­ge­be­dürf­ti­gen Per­son ent­schei­dend. Bei Men­schen mit Schluck­pro­ble­men kann dies eine be­son­de­re Her­aus­for­de­rung dar­stel­len. Ver­su­chen Sie, Mahl­zei­ten zu einer an­ge­neh­men, so­zia­len Er­fah­rung zu ma­chen, in­dem Sie die pfle­ge­be­dürf­ti­ge Per­son ein­be­zie­hen, etwa beim Zu­be­rei­ten oder An­rich­ten[12].

Die Er­hal­tung und För­de­rung der Mo­bi­li­tät ist eben­falls wich­tig für die Selbst­stän­dig­keit. Phy­sio­the­ra­peu­ti­sche Übun­gen kön­nen da­bei hel­fen, Be­weg­lich­keit zu er­hal­ten oder zu ver­bes­sern. Ein­fa­che Übun­gen wie Auf­ste­hen und Set­zen, Ge­hen oder Arm­übun­gen kön­nen be­reits einen gro­ßen Un­ter­schied ma­chen[12].

Me­di­ka­men­ten­ma­nage­ment

Ein wich­ti­ger Teil der häus­li­chen Pflege ist das kor­rek­te Ma­nage­ment von Me­di­ka­men­ten. Er­stel­len Sie einen über­sicht­li­chen Me­di­ka­men­ten­plan, der hilft, den Über­blick zu be­hal­ten. Ach­ten Sie auf die kor­rek­te Do­sie­rung und mög­li­che Neben- und Wech­sel­wir­kun­gen[12].

Un­ter­stüt­zungs­mög­lich­kei­ten für pfle­gen­de An­ge­hö­ri­ge

Die Pflege eines An­ge­hö­ri­gen kann kör­per­lich und see­lisch sehr be­las­tend sein. Da­her ist es wich­tig, Un­ter­stüt­zungs­an­ge­bo­te zu ken­nen und zu nut­zen.

Ent­las­tungs­mög­lich­kei­ten

Es gibt ver­schie­de­ne Mög­lich­kei­ten zur Ent­las­tung pfle­gen­der An­ge­hö­ri­ger: Ta­ges­pfle­ge­ein­rich­tun­gen, Kurz­zeit­pfle­ge oder am­bu­lan­te Pfle­ge­diens­te kön­nen zeit­wei­se die Pflege über­neh­men. Auch Nach­ba­r:in­nen, Freun­d:in­nen oder an­de­re Fa­mi­li­en­mit­glie­der kön­nen ein­be­zo­gen wer­den, um die Haupt­pfle­ge­per­son zu ent­las­ten.

Pfle­ge­kur­se und Schu­lun­gen

Pfle­ge­kas­sen bie­ten kos­ten­lo­se Pfle­ge­kur­se an, in denen prak­ti­sches Wis­sen ver­mit­telt wird. Diese Kur­se hel­fen nicht nur da­bei, die Pfle­ge­qua­li­tät zu ver­bes­sern, son­dern auch die ei­ge­ne Ge­sund­heit zu scho­nen, in­dem etwa rü­cken­scho­nen­de Hebe- und Trans­fer­tech­ni­ken er­lernt wer­den[11].

Selbst­für­sor­ge für pfle­gen­de An­ge­hö­ri­ge

Als pfle­gen­de:r An­ge­hö­ri­ge:r ist es wich­tig, auch auf die ei­ge­ne Ge­sund­heit zu ach­ten. Re­gel­mä­ßi­ge Pau­sen, Be­we­gung und ge­sun­de Er­näh­rung tra­gen dazu bei, die ei­ge­ne Kör­per­kraft zu er­hal­ten. Auch der Aus­tausch mit an­de­ren Be­trof­fe­nen, etwa in Selbst­hil­fe­grup­pen, kann ent­las­tend wir­ken. On­line-Pro­gram­me wie der AOK-Fa­mi­li­en­coach Pflege bie­ten zu­sätz­li­che Un­ter­stüt­zung[11].

Recht­li­che As­pek­te der Pflege zu Hause

Bei der häus­li­chen Pflege spie­len auch recht­li­che Aspek­te eine wich­ti­ge Rol­le. Be­son­ders re­le­vant sind hier Pa­ti­en­ten­ver­fü­gung, Be­treu­ungs­ver­fü­gung und Vor­sor­ge­voll­macht.

Pa­ti­en­ten­ver­fü­gung: Selbst­be­stim­mung si­chern

Mit einer schrift­li­chen Pa­ti­en­ten­ver­fü­gung kön­nen Sie für den Fall Ihrer Ein­wil­li­gungs­un­fä­hig­keit in me­di­zi­ni­schen An­ge­le­gen­hei­ten vor­sorg­lich fest­le­gen, wel­che me­di­zi­ni­schen Maß­nah­men durch­ge­führt oder un­ter­las­sen wer­den sol­len[2]. Da­mit wird si­cher­ge­stellt, dass Ihr Wille um­ge­setzt wird, auch wenn Sie ihn in der ak­tu­el­len Si­tua­ti­on nicht mehr äu­ßern kön­nen.

Jede ein­wil­li­gungs­fä­hi­ge voll­jäh­ri­ge Per­son kann eine Pa­ti­en­ten­ver­fü­gung ver­fas­sen, die je­der­zeit form­los wi­der­ru­fen wer­den kann[2]. Es ist sinn­voll, sich von einer Ärz­tin, einem Arzt oder einer an­de­ren fach­kun­di­gen Per­son be­ra­ten zu las­sen.

Die ge­setz­li­che Grund­la­ge der Pa­ti­en­ten­ver­fü­gung in Deutsch­land ist in § 1827 BGB ver­an­kert. Tref­fen die kon­kre­ten Fest­le­gun­gen in einer Pa­ti­en­ten­ver­fü­gung auf die ak­tu­el­le Le­bens- und Be­hand­lungs­si­tua­ti­on zu, sind die be­han­deln­den Ärzt:in­nen wie auch die Pfle­ge­fach­per­so­nen da­ran ge­bun­den[2].

Be­treu­ungs­ver­fü­gung und Vor­sor­ge­voll­macht

Eine Be­treu­ungs­ver­fü­gung re­gelt, wer die Be­treu­ung über­neh­men soll und wie diese aus­ge­stal­tet sein soll, wenn Sie Ihre An­ge­le­gen­hei­ten nicht mehr selbst re­geln kön­nen[4]. Mit einer Vor­sor­ge­voll­macht hin­ge­gen be­voll­mäch­ti­gen Sie eine Per­son Ihres Ver­trau­ens, in Ihrem Na­men zu han­deln, wenn Sie selbst nicht mehr dazu in der Lage sind.

Liegt keine Pa­ti­en­ten­ver­fü­gung vor oder tref­fen die Fest­le­gun­gen nicht auf die ak­tu­el­le Si­tua­ti­on zu, ent­schei­det die Ver­tre­te­rin oder der Ver­tre­ter nach Er­ör­te­rung mit der Ärz­tin oder dem Arzt auf Grund­la­ge des mut­maß­li­chen Pa­ti­en­ten­wil­lens über die an­ste­hen­de Be­hand­lung[2].

Fi­nan­zi­el­le Un­ter­stüt­zung bei der häus­li­chen Pflege

Die Pflege zu Hause ist oft mit fi­nan­zi­el­len Her­aus­for­de­run­gen ver­bun­den. Glück­li­cher­wei­se gibt es ver­schie­de­ne Un­ter­stüt­zungs­mög­lich­kei­ten.

Leis­tun­gen der Pfle­ge­ver­si­che­rung

Mit den Leis­tun­gen der ge­setz­li­chen Pfle­ge­ver­si­che­rung und er­gän­zend den Leis­tun­gen der Hilfe zur Pflege soll der Vor­rang der häus­li­chen Pflege und die Pfle­ge­be­reit­schaft von An­ge­hö­ri­gen und Nach­ba­r:in­nen un­ter­stützt und ge­stärkt wer­den[9]. Je nach Pfle­ge­grad ste­hen ver­schie­de­ne Leis­tun­gen zur Ver­fü­gung, wie Pfle­ge­geld, Pfle­ge­sach­leis­tun­gen oder Kom­bi­na­ti­ons­leis­tun­gen.

Wei­te­re fi­nan­zi­el­le Hil­fen

Ne­ben den Leis­tun­gen der Pfle­ge­ver­si­che­rung gibt es wei­te­re Mög­lich­kei­ten der fi­nan­zi­el­len Un­ter­stüt­zung. Dazu ge­hö­ren etwa Hil­fen zur Wohn­raum­an­pas­sung, die fi­nan­zi­el­le För­de­rung von Pfle­ge­hilfs­mit­teln oder steu­er­li­che Ver­güns­ti­gun­gen für pfle­gen­de An­ge­hö­ri­ge.

Be­son­de­re Her­aus­for­de­run­gen: De­menz und psy­chi­sche Er­kran­kun­gen

Die Pflege von Men­schen mit De­menz oder psy­chi­schen Er­kran­kun­gen stellt be­son­de­re An­for­de­run­gen an die pfle­gen­den An­ge­hö­ri­gen.

De­menz: Eine wach­sen­de Her­aus­for­de­rung

Nach An­ga­ben der Deut­schen Alz­hei­mer Ge­sell­schaft sind der­zeit etwa 1,7 Mil­lio­nen Men­schen in Deutsch­land von einer De­menz­er­kran­kung be­trof­fen. Diese Zahl wird in den nächs­ten Jah­ren wei­ter stei­gen und für das Jahr 2050 auf ca. 3 Mil­lio­nen ge­schätzt[10]. Rund zwei Drit­tel aller Er­krank­ten wer­den zu Hause, also in und von ih­ren Fa­mi­li­en be­treut und ge­pflegt.

Die Pflege von Men­schen mit De­menz er­for­dert viel Ge­duld, Ein­füh­lungs­ver­mö­gen und spe­zi­fi­sches Wis­sen. Be­son­ders wich­tig sind eine ein­fa­che Kom­mu­ni­ka­ti­on, feste Ta­ges­ab­läu­fe und eine si­che­re Wohn­um­ge­bung.

Psy­chi­sche Er­kran­kun­gen

Auch die Pflege von Men­schen mit psy­chi­schen Er­kran­kun­gen stellt spe­zi­fi­sche An­for­de­run­gen. Eine Zu­nah­me an psy­chi­schen Er­kran­kun­gen in der Be­völ­ke­rung, un­ter­schied­li­che Fi­nan­zie­rungs­struk­tu­ren im am­bu­lan­ten Be­reich und eine un­ter­schied­li­che Dich­te an nie­der­schwel­li­gen An­ge­bo­ten kenn­zeich­nen das am­bu­lan­te psych­ia­tri­sche Ver­sor­gungs­sys­tem in Deutsch­land[5].

Fa­mi­li­en­ge­sund­heits­pfle­ge: Ein zu­kunfts­wei­sen­des Kon­zept

Ein in­ter­es­san­ter An­satz zur Un­ter­stüt­zung der häus­li­chen Pflege ist das Kon­zept der Fa­mi­li­en­ge­sund­heits­pfle­ge. Bei die­sem Kon­zept wird der Fo­kus be­reits auf das pfle­ge­be­dürf­ti­ge Fa­mi­li­en­mit­glied im Kon­text sei­ner Fa­mi­lie ge­legt. Nicht die pfle­ge­be­dürf­ti­ge Per­son, son­dern die ge­sam­te Fa­mi­lie wird als Leis­tungs­emp­fän­ger ge­se­hen[1].

Die Pfle­ge­be­dürf­tig­keit bzw. Krank­heit eines Fa­mi­li­en­mit­glie­des be­trifft nicht nur die je­wei­li­ge Per­son, son­dern hat Ein­fluss auf die ge­sam­te Fa­mi­lie. Pfle­gen­de An­ge­hö­ri­ge sind der größ­te Pfle­ge- und Be­treu­ungs­dienst un­se­rer Ge­sell­schaft und stel­len, öko­no­misch ge­se­hen, für den Staat und die Volks­wirt­schaft ein er­heb­li­ches per­so­nel­les und fi­nan­zi­el­les Po­ten­zi­al dar[1].

Die Fa­mi­li­en­ge­sund­heits­pfle­ge kann eine wert­vol­le Er­wei­te­rung für die Pflege und Be­treu­ung zu Hause sein, um die un­ent­behr­li­che Res­sour­ce Fa­mi­lie bes­ser zu un­ter­stüt­zen und zu för­dern.

Fazit: Ein­fühl­sa­me und kom­pe­ten­te Pflege zu Hause er­mög­li­chen

Die Pflege eines An­ge­hö­ri­gen zu Hause ist eine an­spruchs­vol­le, aber auch be­rei­chern­de Auf­ga­be. Mit der rich­ti­gen Vor­be­rei­tung, Un­ter­stüt­zung und Ein­stel­lung kann sie für alle Be­tei­lig­ten eine po­si­ti­ve Er­fah­rung sein.

Die häus­li­che Pflege er­mög­licht es pfle­ge­be­dürf­ti­gen Men­schen, in ihrer ver­trau­ten Um­ge­bung zu blei­ben und ihre Selbst­be­stim­mung weit­ge­hend zu be­wah­ren. Gleich­zei­tig ist es wich­tig, dass pfle­gen­de An­ge­hö­ri­ge sich nicht über­for­dern und Un­ter­stüt­zungs­an­ge­bo­te ken­nen und nut­zen.

Recht­li­che Vor­sor­ge durch eine Pa­ti­en­ten­ver­fü­gung, Be­treu­ungs­ver­fü­gung oder Vor­sor­ge­voll­macht kann zu­dem si­cher­stel­len, dass der Wille der pfle­ge­be­dürf­ti­gen Per­son auch dann re­spek­tiert wird, wenn sie ihn selbst nicht mehr äu­ßern kann.

Mit guter Pla­nung, aus­rei­chend In­for­ma­tio­nen und ge­ziel­ter Un­ter­stüt­zung kann die Pflege zu Hause für alle Be­tei­lig­ten eine ge­eig­ne­te Lö­sung sein, die so­wohl die Wür­de und Selbst­be­stim­mung der pfle­ge­be­dürf­ti­gen Per­son wahrt als auch die Le­bens­qua­li­tät der pfle­gen­den An­ge­hö­ri­gen be­rück­sich­tigt.