Optimal vorbereitet zur Magenspiegelung - was Sie wissen müssen
Zusammenfassung
Eine optimale Vorbereitung auf eine Magenspiegelung umfasst das Einhalten einer Nüchternphase von mindestens sechs Stunden, den Verzicht auf Nikotin und Alkohol sowie die Anpassung von Medikamenten wie Blutverdünnern nach ärztlicher Rücksprache. Am Untersuchungstag dürfen Sie klares Wasser bis zwei Stunden vorher trinken, sollten auf Kaugummis und Bonbons verzichten und bei Sedierung eine Begleitperson organisieren. Nach der Untersuchung ist leichte Kost empfehlenswert, und bei Beschwerden wie starken Schmerzen oder Blutungen sollte sofort ärztlicher Rat eingeholt werden.
Eine Magenspiegelung gehört zu den häufigsten Untersuchungsverfahren in der Gastroenterologie. Damit der Ablauf reibungslos verläuft und aussagekräftige Ergebnisse liefert, ist die richtige Vorbereitung entscheidend. Dieser Artikel führt Sie Schritt für Schritt durch alle notwendigen Maßnahmen - von der Nahrungskarenz über Medikamentenanpassungen bis hin zum Umgang mit Nikotin.

Die Grundregel: Nüchternheit sicherstellen
Sechs Stunden vor der Untersuchung dürfen Sie keine feste Nahrung mehr zu sich nehmen[1][4][6]. Diese Zeitspanne ermöglicht die vollständige Entleerung des Magens, was für zwei Aspekte wesentlich ist:
- Sicherheit: Vermeidung von Erbrechen und Aspiration
- Diagnostische Qualität: Freie Sicht auf die Schleimhaut
Bei bestimmten Vorerkrankungen wie Diabetes mellitus oder bekannten Magenentleerungsstörungen empfehlen Fachgesellschaften eine Ausdehnung der Nüchternphase auf 12 Stunden[1][7]. Nehmen Sie am Vortag leicht verdauliche Mahlzeiten zu sich - verzichten Sie auf fettreiche Speisen und blähende Lebensmittel wie Hülsenfrüchte.
Flüssigkeitsmanagement - klare Regeln
Bis zwei Stunden vor dem Eingriff dürfen Sie klares Wasser in kleinen Schlucken trinken[2][5][8]. Diese Praxis hält den Kreislauf stabil und verhindert Dehydratation. Folgende Getränke sind explizit verboten:
- Kaffee mit Milch/Zucker
- Fruchtsäfte
- Kohlensäurehaltige Getränke
Ein besonderer Hinweis für Menschen mit Schluckstörungen: Nehmen Sie keine dickflüssigen Flüssigkeiten wie Smoothies oder Protein-Shakes zu sich - diese gelten als „Nahrung“ und erfordern die sechsstündige Karenz[4].
Medikamente richtig handhaben
Die meisten Arzneimittel können wie gewohnt eingenommen werden - mit Ausnahme von Blutverdünnern und Thrombozytenaggregationshemmern[1][4][7]. Dazu zählen:
- ASS (Aspirin®)
- Clopidogrel
- NOAKs (Apixaban, Rivaroxaban)
- Vitamin-K-Antagonisten (Marcumar®)
Handlungsempfehlung:
- Stellen Sie sieben Tage vor der Untersuchung eine aktuelle Medikamentenliste zusammen
- Klären Sie mit Ihrem Hausarzt bzw. Ihrer Hausärztin das weitere Vorgehen
- Bei dringend erforderlicher Antikoagulation erfolgt ggf. ein Bridging mit Heparin
Diabetesmedikation erfordert besondere Aufmerksamkeit:
- Insulinpflichtige Patient:innen reduzieren die Dosis am Vorabend nach Absprache
- Orale Antidiabetika werden am Untersuchungstag pausiert[6]
Nikotin und andere Genussmittel
Rauchen Sie ab 24 Stunden vor der Magenspiegelung nicht mehr[1][2][5]. Nikotin stimuliert die Magensäureproduktion und erhöht das Aspirationsrisiko. Gleichzeitig verschlechtert sich durch Schleimhautreizungen die Beurteilbarkeit entzündlicher Veränderungen.
Alkohol ist drei Tage vorher zu meiden - er verändert die Schleimhautdurchblutung und kann Blutungsneigungen verstärken[8].
Der Untersuchungstag - Checkliste
Am Morgen der Gastroskopie:
- Verzichten Sie auf Kaugummis und Bonbons
- Putzen Sie die Zähne ohne Wasser zu schlucken
- Tragen Sie bequeme Kleidung ohne einschnürenden Kragen
- Entfernen Sie Prothesen und Piercings im Mundbereich[7]
Bei geplanter Sedierung beachten Sie:
- Organisieren Sie eine Begleitperson für den Heimweg
- Verzichten Sie auf das Autofahren für 24 Stunden
- Informieren Sie das Praxisteam über Allergien gegen Narkosemittel
Nach der Untersuchung - das sollten Sie wissen
Ernährung nach der Magenspiegelung:
- Warten Sie mit dem Essen, bis die Rachenbetäubung vollständig abgeklungen ist (ca. 30-60 Minuten)
- Beginnen Sie mit milden Speisen wie Zwieback oder Haferbrei
- Meiden Sie scharfe Gewürze und saure Lebensmittel für 24 Stunden
Mögliche Nachwirkungen:
- Leichter Druck im Oberbauch (klingt innerhalb von Stunden ab)
- Vorübergehende Heiserkeit (durch Endoskopkontakt)
- Blähungen (durch eingebrachte Luft)
Bei anhaltenden Schmerzen, Blutungen oder Fieber kontaktieren Sie umgehend die Praxis oder den ärztlichen Bereitschaftsdienst unter 116 117.
Rechtliche Aspekte der Einwilligung
Gemäß § 1827 BGB muss jede medizinische Maßnahme auf einer aufgeklärten Einwilligung basieren. Vor der Untersuchung erhalten Sie einen Aufklärungsbogen, der folgende Punkte abdeckt:
- Untersuchungszweck
- Risiken (Perforation 180/110 mmHg)
- Frischer Herzinfarkt (<30 Tage)
- Schwere Gerinnungsstörungen
Bei Fieber oder Verdacht auf COVID-19-Infektion kontaktieren Sie die Praxis mindestens 24 Stunden vor dem Termin.
Ihr Aktionsplan - zusammengefasst
- 7 Tage vorher: Medikamentenliste erstellen
- 24 Stunden vorher: Nikotin und Alkohol meiden
- Ab 18 Uhr: Letzte leichte Mahlzeit
- Bis 2 Stunden vorher: Wasser in Schlucken
- Am Morgen: Zähneputzen ohne Wasserschlucken
- Nach der Untersuchung: Begleitperson nutzen
Indem Sie diese Empfehlungen systematisch umsetzen, tragen Sie wesentlich zum Gelingen der Untersuchung bei. Denken Sie daran: Das Praxisteam steht Ihnen für Rückfragen jederzeit zur Verfügung - nutzen Sie diese Möglichkeit zur individuellen Risikoabwägung.