Krebsfrüherkennung: Das sollten Sie wissen

Patientenverfügung.digital

erstellt am:

2023-11-21

letzte Änderung:

2023-12-11

Auch bei gesunder Lebensweise kann man an Krebs erkranken. Die gute Nachricht? Je früher man Krebs entdeckt, desto besser die Heilungschancen. Hier erfahren Sie alles, was Sie über Krebsfrüherkennung und Krebsvorsorge wissen sollten.

Krebsfrüherkennung

Was ist Krebsfrüherkennung?

Keine Überraschung: Bei einer Krebsfrüherkennung geht es darum, Krebserkrankungen zu entdecken. Je eher desto besser – denn Krebs in früheren Stadien lässt sich häufig erfolgreicher und schonender behandeln als zu einem späteren Zeitpunkt. Vor allem, wenn noch keine Metastasen (Tochtergeschwülste) entstanden sind.

Bei einer Früherkennungsuntersuchung gibt es folgende Möglichkeiten:

  • Es wird keine Gewebeveränderung festgestellt.

  • Es wird eine Krebsvorstufe festgestellt.

  • Es wird ein Tumor entdeckt.

Nach der Früherkennung folgt die Krebsvorsorge. Dabei geht es darum, den Krebs zu verhindern und zu entfernen.

Warum ist Früherkrebserkennung sinnvoll?

Früherkennung von Krebs ist aus mehreren Gründen wichtig. Zum einen steigt mit zunehmendem Alter das Risiko, an Krebs zu erkranken. Zum anderen sind die Heilungschancen bei einer frühzeitigen Erkennung in der Regel deutlich höher. Dies liegt daran, dass der Krebs noch nicht so weit fortgeschritten ist – und sich noch nicht ausgebreitet hat.

Das Bundesgesundheitsministerium empfiehlt daher, regelmäßige Krebsvorsorgeuntersuchungen wahrzunehmen. Das ist nicht nur eine Empfehlung. Sondern ein im Sozialgesetzbuch SGB V festgelegtes Recht. Diese Untersuchungen sind auf verschiedene Altersgruppen und Geschlechter zugeschnitten und bieten somit eine individuell angepasste Vorsorge.

Was für Krebsfrüherkennung ist empfohlen?

Abhängig von Alter und Geschlecht gibt verschiedene Empfehlungen für regelmäßige Krebsvorsorgeuntersuchungen. Wir stellen Sie Ihnen vor.

Krebsvorsorge für Frauen:

- Ab 20 Jahren: Jährliche Untersuchungen zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs.

- Ab 30 Jahren: Jährliches Screening zur Früherkennung von Brustkrebs.

- Von 50 bis 69 Jahren: Mammographie-Screening zur Brustkrebsvorsorge alle zwei Jahre.

Krebsvorsorge für Männer:

- Ab 45 Jahren: Jährliches Screening zur Prostatakrebsvorsorge.

Krebsvorsorge für beide Geschlechter:

- Ab 35 Jahren: Hautkrebs-Screening alle zwei Jahre.

- Ab 50 Jahren: Jährliche Tests auf Blut im Stuhl als Darmkrebsvorsorge sowie Darmspiegelungen ab 50 Jahren bei Männern und ab 55 Jahren bei Frauen, die alle zehn Jahre wiederholt werden.

Wichtig: Viele sind sich nicht bewusst, dass selbst ein lebenslang gesunder Lebensstil mit Sport und ohne Risikofaktoren wie Rauchen keinen vollständigen Schutz vor Krebs bietet. Das Risiko an Krebs zu erkranken, steigt mit dem Alter – unabhängig von der Lebensführung. Deshalb sollte jeder den Vorsorgeempfehlungen der Krankenkassen folgen und regelmäßige Untersuchungen durchführen.

Was fördert die Krankenkasse?

Sowohl gesetzliche als auch private Krankenversicherungen übernehmen die Kosten für die oben genannten Krebsfrüherkennungsuntersuchungen. Es gibt weitere Verfahren, die von den Versicherungen meist nicht übernommen werden. Die sogenannten "individuellen Gesundheitsleistungen" (iGel) zahlt der Versicherte meist selbst.

Es gibt jedoch Ausnahmen: Einige Krankenkassen übernehmen auch die Kosten für zusätzliche Früherkennungsmaßnahmen, die über die Standardleistungen des gesetzlichen Programms hinausgehen. Abhängig davon, ob solche Leistungen im Versicherungsvertrag enthalten sind oder die Krankenkasse sich aus Kulanz dazu entschließt. Erkundigen Sie sich am besten bei Ihrer Krankenkasse.

Tipp 1: Wenn Ärzte individuelle Gesundheitsleistungen zur Krebsfrüherkennung vorschlagen, fragen Sie nach den Vor- und Nachteilen dieser Maßnahmen für ihre spezielle Situation.

Tipp 2: Für weitere Informationen über IGeL im Bereich der Krebsfrüherkennung empfehlen wir einen Online-Besuch bei der Verbraucherzentrale: "Was sind Individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL)?"

Tipp 3: Neben den spezifischen Krebsvorsorgeuntersuchungen können Sie regelmäßige Gesundheitschecks nutzen. Diese umfassenden Gesundheitsuntersuchungen, die ab dem 35. Lebensjahr alle drei Jahre von den Krankenversicherungen übernommen werden. Auch bei diesen Untersuchungen kann Krebs entdeckt werden.

Warum sind auch Vorsorgedokumente wichtig?

Vorsorgedokumente spielen eine wichtige Rolle in der Krebsvorsorge – vor allem für schwer erkrankte Patienten mit einer begrenzten Lebenserwartung, die palliativ versorgt werden. Mit Vorsorgedokumenten klären Sie die Frage: Wer trifft medizinische und rechtliche Entscheidungen, wenn ich dazu nicht mehr in der Lage bin?

Vor allem folgende Dokumente sind wichtig:

1. Patientenverfügung

Eine Patientenverfügung legt fest, welche medizinischen Maßnahmen in bestimmten Situationen durchgeführt oder unterlassen werden sollen. Sie gewährleistet, dass der Wille des Patienten von Ärzten und Pflegepersonal befolgt wird – selbst wenn der Patient nicht mehr entscheidungsfähig ist.

  • Krebspatienten sollten in ihrer Patientenverfügung präzise Behandlungswünsche äußern. Zum Beispiel Einstellungen zur künstlichen Ernährung, Beatmung, Wiederbelebung oder Schmerztherapie.

  • Es ist ratsam, die Patientenverfügung mit den behandelnden Ärzten zu besprechen. So stellen Sie sicher, dass sie an alles gedacht haben.

2. Betreuungsverfügung

Hier können Sie eine Person für die gesetzliche Betreuung benennen. Es ist auch möglich, bestimmte Personen als unerwünschte Betreuer auszuschließen und inhaltliche Vorgaben zu machen – zum Beispiel hinsichtlich der Betreuungsform bei Pflegebedürftigkeit. Das Betreuungsgericht wird in der Regel den Wünschen in der Betreuungsverfügung nachkommen.

3. Vorsorgevollmacht:

Mit einer Vorsorgevollmacht kann eine Person einer anderen das Recht erteilen, in ihrem Namen Entscheidungen zu treffen. Diese Vollmacht kann sich auf alle oder bestimmte Lebensbereiche beziehen, wie Finanzen oder Gesundheitsangelegenheiten. Sie können dabei eine oder mehrere Personen bestimmen und definieren, wie diese in den festgelegten Bereichen handeln sollen.

Schlusswort

Krebsfrüherkennung und Vorsorge sind unerlässlich für die Gesundheit. Trotz einer gesunden Lebensweise steigt das Krebsrisiko mit dem Alter – Früherkennung ermöglicht es, Krebserkrankungen in einem bethandelbaren Stadium zu erkennen. Das erhöht die Heilungschancen deutlich. Deshalb sollten Sie an den von den Krankenkassen empfohlenen Vorsorgeuntersuchungen regelmäßig wahrnehmen.

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