Was Sie über Krebs wissen müssen

Patientenverfügung.digital

erstellt am:

2019-09-30

letzte Änderung:

2023-01-09

Krebs gehört zur häufigsten Todesursache in Deutschland – und die Zahlen steigen. Wir erklären Ihnen, was Sie über Krebs wissen müssen und wie die Krebsvorsorge gelingt.

Krebs

Jahrelang waren Herz-Kreislauf-Erkrankungen die häufigste Todesursache weltweit. Laut dem Fachmagazin The Lancet) hat Krebs Herz-Kreislauf-Erkrankungen in „reichen Ländern“ nun erstmals als häufigste Todesursache bei 35- bis 70-Jährigen abgelöst. Die Forscher gehen davon aus, dass Krebs in einigen Jahrzehnten weltweit die Spitzenposition als tödlichste Krankheit einnimmt.

Woran liegt’s? Während Herz-Kreislauf-Erkrankungen immer besser vorzubeugen und zu behandeln sind, ist das bei Krebs nicht der Fall.

Warum ist Krebs schwer behandelbar?

Es gibt diverse Krebserkrankungen. Das erschwert die Aufklärung und die Behandlung: Bei Darm-, Brust- oder Prostatakrebs sind zum Beispiel kaum Möglichkeiten bekannt, um das Risiko einer Erkrankung zu beeinflussen.

Wie viele Todesfälle gibt es in Deutschland?

In Deutschland sterben die meisten Menschen noch immer durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Während es 2017 344.500 Todesfälle durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen gab, starben „nur“ 227.600 durch Krebs. Jedoch nahm die Zahl der Todesfälle durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen in den letzten Jahren ab und die Zahl der Krebstoten stieg an. Auch hierzulande scheint es nur noch eine Frage der Zeit, bis Krebs die Haupttodesursache ist.

Wie kann ich Krebs vorbeugen?

Krebs kann teilweise angeboren sein – genetische Gründe sind zum Beispiel bei Magenkrebs, Prostatakrebs, Darmkrebs oder Gebärmutter- und Brustkrebs möglich. Wenn die Krankheit nicht angeboren ist, können Sie das Risiko einer Krebserkrankung mit einem gesunden Lebensstil reduzieren:

Vermeiden Sie alle Arten von Tabak

Ob Zigaretten, Kau- oder Schnupftabak: Etwa 30% aller Krebserkrankungen und Todesfälle haben ihre Ursache in Tabak. Vor allem Zigarettenrauch ist schädlich und enthält mindestens 50 nachweislich krebserregende Inhaltsstoffe. Bekannte Schadstoffe sind zum Beispiel aromatische Amine, Aldehyde, radioaktive Elemente, N-Nitrosamine oder heterozyklische Kohlenwasserstoffe. Raucher sterben zweimal so häufig an Krebs wie Nichtraucher!

Achten Sie auf ein gesundes Körpergewicht

Übergewicht und Fettleibigkeit können das Risiko von bestimmten Krebserkrankungen erhöhen – zum Beispiel Dickdarmkrebs, Gebärmutterkörperkrebs, Nierenzellkrebs oder Speiseröhrenkrebs. Ärzte vermuten außerdem einen Zusammenhang von Fettleibigkeit und Bauchspeicheldrüsenkrebs, Prostatakrebs und Gallenblasenkrebs. Gemäß Schätzungen sind etwa vier Prozent aller Krebserkrankungen bei Erwachsenen auf zu hohes Körpergewicht zurückzuführen.

Bewegen Sie sich viel

Körperliche Bewegung regt Tumorsuppressorgene an, die das Wachstum von Krebszellen hemmen. Effektiv für die Krebsvorbeugung sind vor allem Ausdauersportarten – zum Beispiel Joggen, Tanzen, Schwimmen oder Radfahren. Achten Sie dabei auf regelmäßiges Training: Lieber dreimal die Woche 20 Minuten als einmal die Woche 90 Minuten! Sportliche Aktivitäten beeinflussen auch den Verlauf von Krebserkrankungen und verbessern die Lebensqualität des Patienten. Das zeigten Studien zum Beispiel mit Brustkrebs, Prostatakrebs, Lymphen und Leukämie.

Ernähren Sie sich ausgewogen

Die Ernährung beeinflusst das Krebsrisiko ebenfalls – unabhängig vom Körpergewicht. Die Faustregel lautet: Essen Sie viel Obst und Gemüse statt Zucker, verarbeitete Lebensmittel oder salzhaltige Speisen. Fisch, Ballaststoffe und Mineralien können zum Beispiel vor Darmkrebs schützen – während rotes Fleisch wie Rind-, Lamm-, Schweine- oder Ziegenfleisch das Darmkrebsrisiko erhöht.

Trinken Sie keinen/wenig Alkohol

Ob im Magen, Leber, Brust, Mundhöhle, Kehlkopf oder Speiseröhre: Alkohol begünstigt verschiedene Krebserkrankungen. Ein starker Alkoholkonsum (mindestens vier Drinks pro Tag) erhöht das Risiko für Rachen- und Speiseröhrenkrebs zum Beispiel um das Fünffache. Das Risiko für Kehlkopfkrebs steigt um das Zweieinhalbfache und Brustkrebsrisiko um 50%. Bereits ein Drink pro Tag lässt das Risiko von Speiseröhrenkrebs um 30 Prozent steigen!

Vermeiden Sie zu viel Sonne

Sonne und UV-Strahlung begünstigt schwarzen (maligne Melanom) und hellen Hautkrebs (Basaliom). Vermeiden Sie Sonne, weil jeder Sonnenbrand die Hautzellen irreparabel schädigt und das Krebsrisiko erhöht. Vor allem Kinder und hellhäutige Menschen haben ein erhöhtes Risiko.

Gehen Sie zur Krebsfrühuntersuchung

Manche Krebsarten können bereits in einem so frühen Stadium erkannt werden, dass eine Heilung noch möglich ist. Das ist mit bestimmten Vorsorge- und Früherkennungsuntersuchungen möglich – Darmkrebs lässt sich sogar erkennen und entfernen, bevor der Krebs entstehen kann. Grundsätzlich gilt: Je früher Sie mit der Therapie beginnen, desto höher sind die Überlebenschancen.

Fazit

Krebs ist eine tödliche Krankheit, die sich immer weiter ausbreitet. Eine echte Heilungschance gibt es selten – trotzdem können Sie mit unseren Tipps das Risiko einer Krebserkrankung reduzieren. Experten gehen davon aus, dass man mit einem gesunden Lebensstil etwa 30 Prozent aller Krebserkrankungen in der Bevölkerung verhindern könnte.

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