Gesundheit im Alter: So bleiben Sie fit und aktiv

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Zusammenfassung

Gesundheit im Alter lässt sich durch regelmäßige Bewegung, ausgewogene Ernährung, Vorsorgeuntersuchungen und geistige Aktivität aktiv fördern. Kleine Schritte wie tägliche Spaziergänge, gesunde Mahlzeiten und soziale Kontakte tragen dazu bei, die Lebensqualität zu erhalten und selbstbestimmt zu leben. Mit gezielten Maßnahmen können Sie körperlich und geistig fit bleiben sowie Risiken wie Stürze effektiv vorbeugen.

Mit zu­nehmendem Alter verändert sich unser Körper. Der Stoff­wechsel wandelt sich, das Ver­hältnis von Musku­latur zu Körper­fett verschiebt sich, und der Energie­bedarf nimmt ab. Dennoch benötigt unser Körper weiterhin alle lebens­notwendigen Nähr­stoffe, Vitamine und Mineral­stoffe - manchmal sogar in höheren Mengen als früher.[1][10] Regel­mäßige Bewegung und eine aus­gewogene Ernährung helfen Ihnen, bis ins hohe Alter selbst­bestimmt zu leben und Ihre Lebens­qualität zu erhalten.

Älterer Mann mit Gehstöcken spaziert auf einem Herbstweg, umgeben von bunten Bäumen und einer Parkbank.

Warum Gesund­heits­förderung im Alter so wertvoll ist

Gesund­heits­förderung umfasst alle bewussten Anstrengungen und Entscheidungen, mit denen Sie Ihre körperliche, geistige und soziale Gesund­heit erhalten oder verbessern können.[2] Schon viele kleine Maßnahmen, die sich gut in Ihren Alltag integrieren lassen, tragen dazu bei, dass Sie im Alter vital bleiben.[2] Die Menschen werden älter - gerade deshalb rückt die Gesund­heits­förderung stärker in den Fokus.[11]

Bewegung hält Körper und Geist fit

Regel­mäßige körper­liche Aktivität bringt in jedem Lebens­alter Vorteile - besonders jedoch im fort­geschrittenen Alter.[6] Sie stärkt nicht nur Ihre Muskeln und Knochen, sondern unter­stützt auch Ihr Herz-Kreis­lauf-System und fördert Ihre geistige Gesund­heit.[3]

Welche Bewegungs­formen sind geeignet?

Für Senior:innen empfehlen sich besonders:

  • Tägliche Spazier­gänge
  • Schwimmen
  • Rad­fahren
  • Leichte Gymnastik
  • Sanftes Muskel­training
  • Yoga oder Tai-Chi[3][5][6]

Schon 30 Minuten Bewegung täglich können aus­reichen, um Ihre Gesund­heit positiv zu beein­flussen. Dabei müssen Sie nicht gleich Marathon­läufer:in werden - beginnen Sie mit kurzen Ein­heiten und steigern Sie sich langsam.[5]

Vorteile regel­mäßiger Bewegung

Körper­liche Aktivität im Alter:

  • Beugt Herz-Kreis­lauf-Erkrankungen vor
  • Stärkt Knochen und Gelenke
  • Verbessert die Beweglich­keit
  • Trainiert das Gleich­gewicht
  • Mindert das Sturz­risiko
  • Hebt die Stimmung
  • Unter­stützt die geistige Fitness[3][6]

Hinweis: Sprechen Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt, bevor Sie mit neuen Bewegungs­formen beginnen, besonders wenn Sie bereits gesund­heitliche Ein­schränkungen haben.

Training ist keine Frage des Alters

Die körperliche Leistungs­fähigkeit kann bis ins hohe Alter verbessert werden. Eine trainierte 70-jährige Person kann durchaus sportlicher sein als eine untrainierte 30-jährige Person.[6] Körperlich fitte Menschen erholen sich zudem in der Regel wesentlich rascher von einem etwaigen Kranken­haus­aufenthalt.[6]

Ausge­wogene Ernährung für mehr Lebens­qualität

Im Alter ändert sich der Stoff­wechsel, und der Körper benötigt weniger Kalorien. Der Bedarf an Mikro­nähr­stoffen bleibt jedoch weitgehend gleich oder steigt sogar.[10] Eine voll­wertige, pflanzen­basierte Ernährung hilft Ihnen, mit weniger Kalorien dennoch alle notwendigen Nähr­stoffe aufzu­nehmen.[1]

Grundsätze einer alters­gerechten Ernährung

  • Viel Obst und Gemüse: 5 Portionen täglich versorgen Sie mit Vitaminen und Mineral­stoffen
  • Ausreichend Protein: Zur Erhaltung der Muskel­masse - gute Quellen sind Hülsen­früchte, mageres Fleisch, Fisch, Eier und Milch­produkte
  • Gesunde Fette: Wählen Sie pflanzliche Öle wie Oliven- oder Rapsöl
  • Voll­korn­produkte: Liefern Ballast­stoffe und halten länger satt
  • Genügend Flüssigkeit: Mindestens 1,5 Liter täglich trinken, auch wenn das Durst­gefühl nach­lässt[2][10]

Praktischer Tipp: Stellen Sie morgens die benötigte Flüssig­keits­menge bereit, um immer im Blick zu haben, wie viel Sie noch trinken sollten.[11]

Mikro­nähr­stoffe besonders beachten

Mit dem Alter steigt der Bedarf an bestimmten Mikro­nähr­stoffen. Besonders die Mikro­nähr­stoffe sind ein Bereich, deren Nutzen aufgrund der umfassenden Kenntnisse über ihre Beeinflussung des gesamten Stoff­wechsels und aufgrund zahlreicher Studien nach­gewiesen ist.[1] Achten Sie auf ausreichende Zufuhr von:

  • Vitamin D: Fördert die Knochen­gesund­heit - täglicher Aufent­halt im Freien unter­stützt die Eigen­produktion
  • Kalzium: Für stabile Knochen - enthalten in Milch­produkten und grünem Gemüse
  • Vitamin B12: Nötig für Nerven und Blut­bildung - kommt vor allem in tierischen Produkten vor
  • Ballaststoffe: Fördern die Verdauung - reich­lich in Voll­korn­produkten, Hülsen­früchten, Obst und Gemüse

Vorsorge­unter­suchungen und Prävention

Regel­mäßige Vorsorge­unter­suchungen tragen wesent­lich dazu bei, Erkrankungen früh­zeitig zu erkennen und zu behandeln.[2][11]

Empfohlene Vorsorge­unter­suchungen

  • Gesund­heits-Check-up (alle drei Jahre ab 35, ab 65 alle zwei Jahre)
  • Krebs­früh­erkennung (je nach Geschlecht unter­schiedlich)
  • Zahn­ärztliche Kontrolle (zweimal jährlich)
  • Augen­ärztliche Unter­suchung (alle zwei Jahre)
  • Hör­test (bei Bedarf)[2]

Gut zu wissen: Viele dieser Unter­suchungen werden von den Kranken­kassen bezahlt.[11]

Impfungen im Alter

Mit zunehmendem Alter kann das Immun­system schwächer werden. Daher sind bestimmte Impfungen besonders hilfreich:

  • Jährliche Grippe­schutz­impfung
  • Pneumo­kokken-Impfung
  • Auffrischung der Tetanus-Impfung (alle 10 Jahre)
  • Gürtel­rose-Impfung (ab 60 Jahren)[2][11]

Geistige Fitness und soziale Kontakte

Nicht nur der Körper, auch der Geist braucht regel­mäßiges Training, um fit zu bleiben.[2] Körperliche Aktivität und der Ausbau motorischer Fähigkeiten haben positive Effekte auf die Funktion des Gehirns.[6]

Geistige Aktivität fördern

  • Lesen Sie regel­mäßig
  • Lösen Sie Rätsel oder spielen Sie Denk­spiele
  • Lernen Sie etwas Neues (z.B. eine Sprache oder ein Instrument)
  • Nutzen Sie spezielle Gedächtnis­trainings[2][5]

Die FINGER-Studie konnte erstmals wissenschaftlich nachweisen, dass eine Mischung aus geistigem und körperlichem Training sowie gesunder Ernährung das Demenz­risiko senkt.[5]

Soziale Kontakte pflegen

Soziale Beziehungen wirken sich positiv auf die psychische und körper­liche Gesund­heit aus:

  • Halten Sie Kontakt zu Familie und Freundes­kreis
  • Nehmen Sie an Gruppen­aktivitäten teil
  • Engagieren Sie sich ehren­amtlich
  • Nutzen Sie Angebote für Senior:innen in Ihrer Gemeinde[2]

Körperliche Fitness fördert die Mobilität und damit auch die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und sozialen Aktivitäten.[6]

Sturz­prophylaxe - sicher durch den Alltag

Stürze können im Alter schwer­wiegende Folgen haben, etwa einen Oberschenkel­hals­bruch mit dauerhafter Ein­schränkung.[6] Mit gezielten Maßnahmen lässt sich das Sturz­risiko deutlich senken.

Maßnahmen zur Sturz­vorbeugung

  • Passendes Schuh­werk: Festes Schuh­werk mit rutsch­festen Sohlen tragen
  • Wohnung anpassen: Stolper­fallen wie lose Teppiche entfernen, ausreichende Beleuchtung sicher­stellen
  • Hilfsmittel richtig nutzen: Bei Bedarf Gehhilfen verwenden und deren Nutzung üben
  • Sehkraft prüfen lassen: Regel­mäßige Kontrolle der Seh­fähigkeit
  • Gleich­gewichts­training: Gezielte Übungen zur Stärkung von Balance und Koordination[6][11]

Bewegungs­training, welches sowohl die Muskel­kraft, Balance, Beweglich­keit und Ausdauer fördert, ist besonders hilfreich, um das mit zunehmendem Alter erhöhte Sturz­risiko zu vermindern.[6]

Praktische Tipps für den Alltag

Dehydrierung vermeiden

Mit zunehmendem Alter lässt das Durst­gefühl nach. Senior:innen trinken oftmals nicht ausreichend aus unterschiedlichen Gründen wie vermindertes Durst­empfinden, Vergesslich­keit oder die Angst vor dem Gang zur Toilette.[11]

  • Stellen Sie morgens die Tages­menge an Getränken bereit
  • Trinken Sie auch ohne Durst­gefühl regel­mäßig
  • Wählen Sie Wasser, ungesüßte Tees und verdünnte Frucht­säfte[11]

Umgang mit Medikamenten

  • Führen Sie einen Medikamenten­plan für Ihre regel­mäßigen Arznei­mittel
  • Nehmen Sie Medikamente wie verordnet ein
  • Achten Sie auf mögliche Wechsel­wirkungen
  • Besprechen Sie Neben­wirkungen mit Ihren Ärzt:innen[2]

Geduld im Alltag

Mit dem Alter nehmen kognitive Fähigkeiten ab, auch mindert sich bei vielen Menschen das Hör- und Seh­vermögen. Zudem benötigen ältere Menschen oft mehr Zeit, um zu reagieren. Für Angehörige ist es hilfreich, Geduld zu zeigen und Senior:innen in ihrem eigenen Tempo agieren zu lassen.[11]

Wie Sie heute beginnen können

Gesund­heit im Alter ist das Ergebnis vieler kleiner, alltäg­licher Entscheidungen. Mit regel­mäßiger Bewegung, aus­gewogener Ernährung, Vorsorge­unter­suchungen und geistiger Aktivität können Sie Ihre Lebens­qualität bis ins hohe Alter erhalten und fördern.[10]

Starten Sie mit kleinen, machbaren Schritten:

  • Ein zehn­minütiger Spazier­gang täglich
  • Eine zusätzliche Portion Gemüse pro Tag
  • Ein neues Gedächtnis­spiel pro Woche
  • Ein Telefonat mit einem lieben Menschen[5]

Sport im Alter macht Spaß, gibt Energie und motiviert auch in anderen Lebens­bereichen zu mehr Aktivität.[5] Kreativität und Freude am Erlernen neuer Fähigkeiten sind keine Frage des Lebens­alters - eine gesunde Lebens­weise begleitet uns unser ganzes Leben lang.[5]