Was ist eine Feuerbestattung?
Bei einer Feuerbestattung wird der Verstorbene in einem Krematorium und in einem Sarg eingeäschert. Die Beisetzung erfolgt danach in einer Urne und kann sich je nach individuellen Wünschen unterscheiden (mehr dazu im Laufe des Artikels). Mehr als die Hälfte der Deutschen entscheidet sich mittlerweile für eine Feuerbestattung.
Wie ist der Ablauf einer Feuerbestattung?
Zunächst wird der Verstorbene mit einem Sarg eingeäschert. In den meisten Krematorien können Angehörige bei der Übergabe des Sargs anwesend sein und so bereits vor der Beisetzung Abschied nehmen. Außerdem ist eine Einäscherung mit persönlichen Gegenständen möglich (zum Beispiel Bücher, Fotos oder Zeichnungen). Nach dem Verabschieden erfolgt die Einäscherung bei mindestens 650° Celsius durch Selbstentzündung. Eine Flamme wird nicht auf den Sarg gerichtet.
Übrigens: Vom Todestag bis zur Urnenbeisetzung vergehen meist 10 bis 20 Tage (je nach Bundesland können sich die Fristen unterscheiden). In dieser Zeit sollten Angehörige einen Friedhof und Grab auswählen, Trauerdruck bestellen und die Abschiedsfeier planen.
Was passiert, wenn man verbrannt wird?
Diese Frage stellen sich viele Menschen vor einer Feuerbestattung. Spürt ein Toter bei der Feuerbestattung vielleicht doch etwas? Und was bleibt übrig, wenn man verbrannt wird?
Vor der Einäscherung muss der Tod zweimal eindeutig festgestellt werden. Es ist also auszuschließen, dass die Person vor der Einäscherung noch lebt und etwas spürt. Außerdem ist die Seele beim Verlassen des Körpers in den meisten Religionen von Schmerzen und irdischem Leid befreit. Bei einer Feuerbestattung spürt man also nichts.
Nach der Einäscherung bleiben weder Holz- noch Knochenteile übrig. Es bleibt nur die Asche, die anschließend in eine Urne zur Beisetzung gefüllt wird.
Was sind die Voraussetzungen für eine Feuerbestattung?
Für eine Feuerbestattung gibt es eine Reihe von Voraussetzungen:
- Der Verstorbene muss eindeutig identifiziert sein.
- Es muss eine schriftliche Willenserklärung des Verstorbenen vorliegen (oder von nahen Angehörigen).
- Der Todesfall muss in das Sterbebuch des Standesamts eingetragen sein.
- Es muss eine zweite Leichenschau innerhalb von zwei Tagen erfolgen.
- Zwischen dem Todeszeitpunkt und der Einäscherung müssen mindestens 48 Stunden liegen.
Warum gibt es eine zweite Leichenschaue?
Die erste Leichenschau wird von einem Arzt durchgeführt. Bei der zweiten Leichenschau überprüft ein Gerichtsmediziner die Todesursache dann erneut, um eine unnatürliche Todesursache auszuschließen. Wenn es einen Verdacht auf eine unnatürliche Todesursache gibt, wird die Polizei benachrichtigt und die Kremation wird erst nach Zustimmung der Staatsanwaltschaft durchgeführt.
Wie lange dauert eine Feuerbestattung?
Die Dauer einer Feuerbestattung beträgt in der Regel rund 70 Minuten. Zunächst wird der Ofen im Krematorium auf rund 850 Grad erhitzt, dann wird der Verstorbene eingeäschert und in die Überreste in eine Urne gefüllt. Weil jeder Verstorbene bei der Einäscherung einen feuerfesten Stein mit einer Identifizierungsnummer erhält, sind Verwechslungen ausgeschlossen. Nach der Einäscherung wird die Urne amtlich verschlossen.
Ist eine Feuerbestattung ohne Sarg möglich?
Nein, denn in Deutschland gibt es eine Sargpflicht (je nach Bundesland). Der Sarg erleichtert den Transport und ermöglicht eine bessere Brennbarkeit. Eine Feuerbestattung ist also immer nur mit Sarg möglich!
Welche Grabarten sind möglich?
Ob Wahl-, Reihen- oder Wiesengrab: Nach einer Feuerbestattung sind viele Grabarten möglich. Dazu gehört auch die anonyme Beisetzung oder eine Bestattung im Kolumbarium. Nach einer Kremation sind außerdem speziellere Formen der Beisetzung möglich: Zum Beispiel eine Seebestattung oder eine Baumbestattung. In anderen Ländern ist außerdem eine Luftbestattung und eine Diamantbestattung möglich.
Tipp: Lesen Sie auch: 3 außergewöhnliche Bestattungsformen im Überblick
Was kann eine Feuerbestattung kosten?
Eine Feuerbestattung ist häufig günstiger als eine Erdbestattung. Denn: Ein Urnengrab braucht auf dem Friedhof weniger Platz und kostet auch beim Urnengrabstein (und beim Sarg für die Verbrennung) im Vergleich zur Erdbestattung weniger Geld. Die tatsächlichen Kosten für eine Feuerbestattung können dann je nach gewünschten Leistungen und Umfang der Trauerfeier unterschiedlich ausfallen: In der Regel sollten Sie mit Gesamtkosten zwischen 2.000 und 15.000 Euro rechnen.
Was ist die billigste Bestattung?
Die Feuerbestattung gehört zu den günstigsten Bestattungsformen in Deutschland. Besonders günstig ist anschließend die stille Seebestattung. Dabei werden mehrere Urnen auf einer Fahrt und ohne Beisein der Angehörigen in die See gestreut.