Familienvorsorge: Die 11 wichtigsten Tipps für mehr Sicherheit

Zusammenfassung

Eine umfassende Familienvorsorge bietet finanzielle Sicherheit und schützt Ihre Liebsten vor möglichen Risiken. Dazu gehören Maßnahmen wie Risiko­lebens­versicherungen, sichere Geld­anlagen, ein Testament, eine Patienten­verfügung und eine Vorsorge­vollmacht. Mit rechtzeitiger Planung und regelmäßiger Überprüfung Ihrer Vorsorge können Sie sicherstellen, dass Ihre Familie auch in schwierigen Zeiten gut abgesichert ist.

Für die finanzielle und rechtliche Ab­sicherung Ihrer Familie gibt es viele Möglichkeiten. Mit der richtigen Vor­sorge schützen Sie Ihre Liebsten vor finanziellen Engpässen und stellen sicher, dass Ihre Wünsche im Not­fall beachtet werden. Die folgenden Tipps helfen Ihnen, die passenden Maß­nahmen zu ergreifen.

Gruppe von Menschen bei einer Besprechung am Tisch, umgeben von Pflanzen und Dokumenten in einem modernen Raum.

Finanzielle Absicherung Ihrer Familie

Tipp 1: Separate Risiko­lebens­versicherungen abschließen

Besonders wichtig: Sichern Sie Ihre Familie mit zwei separaten Risiko­lebens­versicherungen ab. Eine Partner­versicherung zahlt die Ver­sicherungs­summe auch beim Tod beider Eltern­teile nur einmal aus - und zwar für die Person, die zuerst verstirbt. Das reicht für eine aus­reichende Ab­sicherung der Kinder meist nicht aus.

Mit einer Risiko­lebens­versicherung vermeiden Sie, dass Ihre Familie neben dem persönlichen Verlust auch noch in eine finanzielle Not­lage gerät[11]. Diese Form der Vor­sorge zählt zu den beliebtesten, besonders wenn ein Eltern­teil Haupt­verdiener ist oder der zweite Eltern­teil ein geringeres Einkommen hat.

Tipp 2: Früh­zeitig mit der Geld­anlage beginnen

Wer früh mit dem Sparen beginnt, kann Kindern den Start ins eigen­ständige Leben er­leichtern. Ein Beispiel: Wenn Sie ab dem zehnten Lebens­jahr Ihres Kindes monatlich 100 Euro zurück­legen, kommen bis zum 20. Geburts­tag bei 2% Zinsen etwa 13.300 Euro zusammen. Starten Sie den Spar­plan bereits ab der Geburt, steigt diese Summe auf fast 30.000 Euro.

Tipp 3: Auf sichere Geld­anlagen setzen

Ver­lockend klingende hohe Renditen bergen oft auch hohe Risiken. Für Ihre Familien­vorsorge sind Geld­anlagen mit geringem Risiko und sicherer Rendite meist die bessere Wahl - zum Beispiel Fest­geld­konten mit 1-2% Zinsen. Wenn Sie möchten, können Sie einen kleinen Teil des Spar­gelds in spekulative Fonds oder Aktien anlegen.

Tipp 4: Sparen und Versichern trennen

Bei der Suche nach sicheren Geld­anlagen stoßen viele auf kombinierte Absicherungs- und Spar­pläne von Versicherungen. Diese Policen sind zwar beliebt, lohnen sich aber selten: Die Verträge sind teuer, bauen kaum Kapital auf und laufen häufig bis zum Renten­eintritt des Kindes. Bei vor­zeitiger Kündigung - etwa weil das voll­jährige Kind nicht jahrzehntelang ein­zahlen möchte - drohen erhebliche Verluste.

Tipp 5: Unabhängige Beratung in Anspruch nehmen

Mehr als die Hälfte aller Menschen in Deutschland ist falsch oder zu teuer versichert. Kompetenter Rat von unabhängigen Expert:innen kann helfen, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Wichtig: Wenden Sie sich an wirklich unabhängige Berater:innen - nicht an Bank­angestellte oder Versicherungs­vertreter:innen, die eigene Produkte verkaufen möchten.

Weitere Vorsorge­maßnahmen

Tipp 6: Über Waisen­rente informieren

Wenn ein Eltern­teil verstirbt, können Kinder unter bestimmten Voraus­setzungen Waisen­rente erhalten. Informieren Sie sich recht­zeitig über die An­spruchs­voraussetzungen und die Höhe dieser Leistung. Die Waisen­rente kann eine wichtige finanzielle Stütze sein, reicht aber allein meist nicht aus, um den Lebens­standard zu halten.

Tipp 7: Testament aufsetzen

Mit einem Testament regeln Sie, was nach Ihrem Tod mit Ihrem Vermögen geschieht. Dies ist besonders wichtig, wenn Sie für minderjährige Kinder vor­sorgen möchten. Ohne Testament greift die gesetzliche Erb­folge, die nicht immer Ihren Wünschen ent­spricht. Ein Testament gibt Ihnen Sicherheit, dass Ihr Nachlass in Ihrem Sinne verteilt wird[11].

Tipp 8: Patienten­verfügung verfassen

In einer Patienten­verfügung legen Sie fest, welche medizinischen Maß­nahmen in bestimmten Situationen durch­geführt oder unter­lassen werden sollen, falls Sie selbst nicht mehr entscheiden können. Dies stellt sicher, dass Ihr Wille auch dann um­gesetzt wird, wenn Sie ihn aktuell nicht mehr äußern können[3].

Jede einwilligungs­fähige voll­jährige Person kann eine Patienten­verfügung erstellen und jederzeit formlos widerrufen. Die gesetzliche Grund­lage für die Patienten­verfügung ist in § 1827 BGB verankert[3].

Tipp 9: Vorsorge­vollmacht ausstellen

Mit einer Vorsorge­vollmacht er­mächtigen Sie eine Person Ihres Vertrauens, in Ihrem Namen Entscheidungen zu treffen, wenn Sie dazu nicht mehr in der Lage sind. Dies kann medizinische, finanzielle oder persönliche An­gelegenheiten betreffen.

Liegt keine Patienten­verfügung vor oder treffen die Fest­legungen nicht auf die aktuelle Situation zu, ent­scheidet die bevoll­mächtigte Person nach Erörterung mit dem ärzt­lichen Personal auf Grundlage Ihres mut­maßlichen Willens über die anstehende Behandlung[3].

Tipp 10: Schutz vor Forderungs­ausfall sichern

Ergänzen Sie Ihre Haft­pflicht­versicherung um den Zusatz­baustein “Forderungs­ausfall­deckung”. Dies schützt Sie, wenn Ihnen jemand einen Schaden zufügt, der nicht versichert ist und auch nicht zahlen kann. In diesem Fall springt Ihre eigene Versicherung ein und über­nimmt den Schaden[11].

Tipp 11: Unterstützungs­angebote im Alltag kennen

Für Familien mit pflege­bedürftigen An­gehörigen gibt es zahlreiche Unter­stützungs­angebote im Alltag. Diese reichen von Betreuungs­gruppen für Menschen mit Demenz über Helfer­kreise zur stunden­weisen Entlastung pflegender An­gehöriger bis hin zu Service­angeboten für haus­halts­nahe Dienst­leistungen.

Die Pflege­versicherung unter­stützt Sie finanziell mit einem Entlastungs­betrag von 131 Euro, den Sie für anerkannte Angebote zur Unter­stützung im Alltag nutzen können. Dazu zählen[5]:

  • Betreuungs­gruppen für Menschen mit Demenz
  • Helfer­kreise zur Entlastung pflegender An­gehöriger
  • Tages­betreuung in Klein­gruppen oder Einzel­betreuung
  • Familien­entlastende Dienste
  • Service­angebote für haus­halts­nahe Dienst­leistungen

Für jeden Lebens­abschnitt die richtige Vorsorge

Die Familien­vorsorge sollte sich an Ihrer aktuellen Lebens­situation orientieren. Prüfen Sie Ihre Versicherungen regel­mäßig: Die Vertrags­bedingungen sollten stets aktuell auf Ihre familiäre Situation und Ihre Bedürfnisse ab­gestimmt sein[11].

Wer eine Familie gründet, genießt zunächst das Eltern­glück und denkt vermutlich nicht sofort an mögliche Gefahren oder finanzielle Ab­sicherung. Doch gerade dann ist der richtige Zeit­punkt, sich damit zu be­schäftigen - besser zu früh als zu spät[11].

Mit den richtigen Vorsorge­maßnahmen schaffen Sie nicht nur finanzielle Sicherheit für Ihre Liebsten, sondern auch ein gutes Gefühl für sich selbst. Sie wissen, dass Ihre Familie auch in schwierigen Zeiten ab­gesichert ist und Ihre persönlichen Wünsche respektiert werden.